Europaweite Videoüberwachung an Schlachthöfen und Dokumentation
Wasmut Reyer |
/ #164 Rückblick auf die Unterstützungsunterschriften 2012 für diese Petition: 81,6 % von Frauen!2013-01-06 23:34Von Mann zu Mann Nein, hier geht es nicht um ein Intimthema, sondern um etwas weit Wichtigeres: das generelle Selbstverständnis von Männern bei Vorgängen, die mit Empfindungen und Gefühlen zu tun haben. Am deutlichsten tritt dieses stille männliche Selbstverständnis beim Thema Grausamkeit gegenüber Tieren zutage. Das, was höchst sensiblen, schmerzempfindlichen und angstfähigen Mitgeschöpfen – vor allem so genannten Nutztieren – angetan wird, kann noch so entsetzlich sein: Das Gros der Männer hält sich im Urteil darüber zurück. Erst recht ergreifen sie viel seltener als Frauen Partei für diese Opfer des Menschen, und selbst wenn sie öffentlich kritische Worte äußern, folgen diesen selten auch entsprechende Taten. Als repräsentatives Beispiel mögen die Protestunterschriften bei Petitionen gegen extremes, systematisches Leiden von Tieren genügen. Dort kommt auf 4 Frauenstimmen weniger als eine Männerstimme! Dementsprechend sieht es umgekehrt bei der öffentlichen Bagatellisierung von Grausamkeiten gegenüber Tieren aus: Unter den Verharmlosern, Beschwichtigern und Abwieglern gibt es extrem mehr Männer als Frauen. Was ist hieraus zu folgern? Dass Männer wesentlich häufiger als Frauen gefühlskalt oder gar herzlos sind? Oder dass Frauen viel häufiger als Männer mutig handeln? Oder womöglich etwas Drittes? Das wäre zu klären. Unabhängig von diesem Ergebnis meine ich aber, dass wir, wenn wir etwas positiv verändern wollen, auf jeden Fall an einer grundlegenden psychischen Ursache ansetzen sollten, die bisher viel zu wenig ins Licht gerückt wird: an dem für Männer charakteristischen Defizit an Gefühlsgehalt ihrer Äußerungen und Handlungen. Diese bei so vielen Männern anzutreffende emotionale Unterbelichtung hat m. E. sehr viel mit deren Selbstverständnis zu tun. Sie setzen nicht nur die Beachtung von Empfindungen mit Unsachlichkeit gleich, sondern vor allem „männlich“ mit „hart“. Aus der Furcht heraus, zu einem „Weichei“ degradiert zu werden, verbieten sie sich nicht nur die Äußerung von Mitgefühl, sondern auch dieses Gefühl selbst. Sie blockieren zumindest guten Gewissens seine allmähliche Entwicklung, weil sie nicht vorrangig Mensch sein wollen, sondern Mann. Und Mann-sein schließt für sie weiblichkeitsverdächtige „Emotionen“, wie Mitgefühl oder Empathie und daraus folgenden engagierten Kampf gegen Grausamkeit aus. Im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen ist dieser Grundirrtum schon seit langem durch psychologische Aufklärung beseitigt worden. Jeder würde es absurd finden, den Vereinigungen „Rotes Kreuz“, „amnesty international“ oder der "Gesellschaft für Menschenrechte“ vorzuwerfen, zu wenig männlich zu sein. Ich denke, es ist höchste Zeit, nun endlich auch im Bereich der Mensch-Tier-Beziehungen die entsprechende Korrektur vorzunehmen. Bei allen, die hier noch „neandertalige“ Vorstellungen von Männlichkeit haben, sollten wir – sozusagen als Parallele zur Frauenemanzipation – fordern: „Gleichberechtigung der Männer in puncto Gefühle und deren praktischen Konsequenzen!“ Für die Romantischeren unter uns mag hier das historische Vorbild des edlen Ritters hilfreich sein, für die „Fantasy“- oder „Action“-Fans vielleicht eher „Superman“. Beide ausgesprochen männliche Gestalten haben mit Bedrängten und Bedrohten nicht nur ein starkes Mitgefühl, sondern sie bekennen sich auch ganz selbstverständlich dazu und setzten sich kämpferisch für das Gute, menschlich Erfreuliche und Gerechte ein. Wie wäre es, liebe Mitmänner, wenn wir aufhören würden, Männer mit Holzklötzen zu verwechseln! Wir sollten vielmehr versuchen, den genannten Vorbildern wenigstens dort nachzueifern, wo die Not am größten ist, nämlich beim Kampf gegen das Leiden derer, die sich nicht wehren, nicht einmal artikulieren können: den Milliarden, weltweit sogar Billionen von Tieren, die in den Machtbereich des Menschen geraten sind! Mein Appell richtet sich besonders an die Jüngeren und Jungen unter uns: Holt die Phantasiegestalt des „Superman“ wenigstens ein kleines Stück in die Wirklichkeit! Erkämpft Erfolge! Dann können Euch die auf dem Felde humanen Engagements heute noch mit weitem Vorsprung führenden Frauen vielleicht eines Tages mit gutem Gewissen bewundern: „Super – men!!“ – Also Männer, wo seid Ihr? Wasmut Reyer |
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