Bibliotheken müssen offen bleiben! Energiesparen darf der Bildung nicht schaden!

Die geplanten Maßnahmen zur Energieeinsparung der Universität Osnabrück unterstützen wir in ihrem Grundgedanken und erachten sie als durchaus nötig. Allerdings stufen wir die angestrebten Schließungen der Bibliotheken als studierendenfeindlichste Lösung ein.

Das Präsidium formuliert als oberstes Ziel die weitestgehende Aufrechterhaltung des
universitären Betriebs. Jedoch ist dies für uns, mit Schließung der Bibliotheken nicht möglich. Nach über zwei Jahren Pandemie, die starke Einschränkungen in der Nutzung der Bibliothek mit sich zog, trifft dieser Schritt insbesondere uns Studierende des größten Fachbereichs, da wir durchaus auf die Bibliothek der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften angewiesen sind. Nicht
nur als Möglichkeit zum ungestörten Lernen, sondern vor allem auch als Quelle für Fachliteratur, die dringend zur Examensvorbereitung und zur Anfertigung der Studien-, Seminar- oder Hausarbeit benötigt wird.
Während der pandemiebedingten Schließungen hat sich gezeigt, dass
das dürftige Onlinesoritment, welches von der Universität bereitgestellt wird, bei weitem nicht ausreicht. Wir stellen uns ausdrücklich gegen diesen weiteren Wettbewerbsnachteil für Studierende an unserer Universität, die durch Corona sowieso schon in den Verzug gebracht wurde. Einschränkungen dürfen nicht weiter der Bildung schaden!

Wir sehen zwar, dass die Bibliothek am Westerberg bessere energetische Eigenschaften hat, jedoch bezweifeln wir, dass es ökonomisch ist, die gesamten Gebäude über das Wochenende komplett herunterkühlen zu lassen, um sie energiefressender wieder aufzuheizen. Außerdem sollte die empfohlene Raumtemperatur von 20° zur Schimmelprävention nicht so extrem
unterschritten werden. Dies kann erhebliche Sachschäden an Gebäude und Büchern, sowie Gesundheitsschäden für die Studierenden mit sich tragen.
Daher plädieren wir auf eine dauerhafte Senkung der Temperatur auf unter 19°C und dafür keine Schließungen unserer Bibliotheken. Die Hauptsache bleibt der Zugang zu den Lehrmitteln der Bibliothek.

Ferner möchten wir darauf aufmerksam machen, dass in Pandemiehochzeiten
durchgängig niedrige Temperaturen in den Bibliotheken, aufgrund von Lüftungsmaßnahmen herrschten und dem manuellen Verstellen der Thermostate durch regelmäßige Kontrollen, welche zur Coronazeit auch stattfanden, Einhalt geboten werden kann, falls keine Sperrung dieser möglich ist. Das Arbeiten mit Jacken o.Ä. sollte dann auch ermöglicht werden und stellt
für uns kein Problem dar.

Letztlich darf nicht unbeachtet bleiben, dass auch viele Nebenjobs der Studierenden an den Bibliotheken hängen. Diese sind gerade in Zeiten der Hochinflation auf das Geld angewiesen, welches sie bei der Arbeit in der Bibliothek verdienen und die Bibliothek als sozialer Begegnungsort auch insbesondere am Wochenende fungiert. Dies ist vor allem auch für die neuen Erstsemester im Oktober wichtig.

Abschließend wollen wir noch einmal unterstreichen, dass wir keineswegs gegen
Sparmaßnahmen sind, sondern ausdrücklich darauf hinweisen wollen, dass hier am falschen Ende gespart wird.

Fachschaftsrat Jura Osnabrück    Verfasser der Petition kontaktieren