Geographie und Geschichte im Lehrplan 21


Gast

/ #24 Stand der Dinge - Lehrplan 21

2014-11-04 18:58

Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen,

es ist viel Zeit vergangen seit wir diese Petition gestartet haben. Ich möchte Sie gerne darüber informieren, was bisher geschehen ist:

1) Wir haben unsere Petition mit den über 1000 Unterschriften Herrn Christian Amsler, dem Präsidenten der D-EDK, persönlich überreicht. Herr Amsler hat sich für unser Anliegen Zeit genommen und unsere Petition sogleich  seinen Kolleginnen und Kollegen der D-EDK weitergeleitet. Wir haben unsere Anliegen aus der Petition ausserdem über das Online-Formular zur Konsultation des LP21 auf offiziellem Weg eingereicht.

2) Die Konsultation zum Lehrplan 21 wurde ausgewertet und Überarbeitungsaufträge definiert. In diesen Überarbeitungsaufträgen wird leider nichts von unseren Anleigen erwähnt. Ich nahm dann mit Frau Moser der D-EDK Kontakt auf uns stellte ihr folgende Fragen:

abcdef abcdef
  1. -        Wer hat die Überarbeitungsaufträge ausgesprochen? Wer hat darüber entschieden?
  2. -        Warum sind keine unserer Anliegen berücksichtigt worden?

Worauf Frau Moser mir folgendes geantwortet hat:

abcdef abcdef

Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) hat einstimmig die Aufträge zur Überarbeitung des Lehrplans 21 erteilt. Die Entscheide wurden auf der Basis des Auswertungsberichts gefällt und wurden von der Steuergruppe des Projekts Lehrplan 21 vorbereitet. Der detaillierte Bericht mit den vollständigen Aufträgen zur Überarbeitung (im Anhang) enthält Hinweise zur Begründung der Aufträge in den Abschnitten Problembeschreibung und Analyse. Für Sie sind insbesondere die Kapitel 16 (ab Seite 56) und Kapitel 20 (ab Seite 69) interessant.

Die Konsultation wurde sehr breit geführt. Es wurden viele Anliegen an den Lehrplan 21 formuliert. Oft waren die Rückmeldungen der Konsultationsteilnehmenden auch gegensätzlich. Informationen dazu finden Sie im Auswertungsbericht zur Konsultation und im Bericht in der Beilage. Für die Formulierung von Überarbeitungsaufträgen wurden die Rückmeldungen der Projektkantone (Auftraggeber des Lehrplans 21) und die der Organisationen der Lehrpersonen und Schulleitungen stärker gewichtet.

Meine Antwort:

Ich habe die entsprechenden Kapitel durchgelesen, für uns wichtig ist v.a. folgender Abschnitt:

Die Mehrheit der Kantone und der übrigen Konsultationsteilnehmenden äussern sich nicht zur Frage des Fachbereichs. Sechs Kantone (AG, BL, BE, BS, LU, SZ, SO) möchten, dass die getrennten Fächer Geografie und Geschichte zusammen geführt werden und die Kompetenzen konsequent raumzeitlich aufgebaut werden. Für die komplette Trennung in Fächer votieren der LCH, die Gymnasialrektorinnen und –rektoren, der Verein der Gymnasiallehrpersonen und einige Fachorganisationen der Geografie. Der Kanton GR wünscht eine Überprüfung der Frage.

Frage: wer sind die „Kantone“? Und: warum wird den Fachkommissionen (Gymnasialrektoren, Verein Gymnasiallehrpersonen, Geschichtslehrpersonen etc.) und ihren auf Fachkompetenzen und Erfahrungen basierenden Argumenten nicht Beachtung geschenkt und offenbar den sechs Kantonen gleich viel Gewicht beigemessen?

Die Antwort von Frau Moser:

Die kantonalen Stellungnahmen wurden aufgrund der kantonsinternen Meinungsbildungsprozesse erarbeitet. Die Kantone haben darin ihre kantonalen Organisationen der Schulpartner, Verbände und Parteien einbezogen. Die kantonale Stellungnahme wurde von der hierfür nach kantonalem Recht zuständigen Behörde beschlossen und uns zugeschickt respektive in den elektronischen Fragebogen eingegeben.

Wir erarbeiten den Lehrplan 21 im Auftrag der 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone. Die Stellungnahmen der Kantone haben somit einen hohen Stellenwert.

Diese Tatsachen frustrierten uns und machte uns auch etwas hilflos, wie man nun weiterfahren könnte...

 

3) Wie wohl aber die meisten von Ihnen über die Presse mitbekommen haben, haben sich die Gegner des Lehrplans 21 in verschiedenen Kantonen zusammengetan, woraus nun Initiativen am Entstehen sind, die den Austritt aus dem Harmos-Konkordat verlangen und somit die Verpflichtung, den Lehrplan21 einzuführen, auflösen möchten.

abcdef

Siehe z.B. den NZZ-Artikel vom 2.Oktober 2014: www.nzz.ch/schweiz/das-volk-soll-den-lehrplan-21-kippen-1.18395262

Siehe auch die aargauische Volksinitiative „JA zu einer guten Bildung NEIN zum Lehrplan 21“: www.lehrplan21-nein.ch. Die Initiative des Kantons Aargau ist also bereits am Laufen und wer in diesem Kanton wohnhaft ist und sich gegen den Lehrplan 21 aussprechen möchte, kann seine Unterschrift geben.

Der Kanton Zürich plant offenbar etwas Ähnliches. Es hat sich bereits ein Initiativkomitee gebildet. Am 13. November hat dieses eine Koordinationssitzung, wo es darum geht, das Initiativkomitee sowie ein Unterstützungskomitee zu bilden resp. zu vergrössern. Sie brauchen dazu noch Leute und freuen sich über jeden, der sich meldet. Wichtig ist ihnen, dass es ein überparteiliches Komitee ist, denn es geht ihnen um die Sache und sie möchten dass die Initiative breit abgestützt ist.

Wer von Ihnen (wohnhaft im Kanton Zürich) dem Initiativkomitee beitreten möchte, melde sich bei mir (sabrina.jud@shinternet.ch).

In vielen weiteren Kantonen (Solothurn, Thurgau, Basel,..) tut sich Ähnliches. Wenn Sie also interessiert sind, in einem Komitee mitzuhelfen, das den Lehrplan21 ganz abschaffen will, dann melden Sie sich bei mir, ich kann Sie dann an die entsprechenden Personen weiterleiten.

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, bitte per Mail bei mir melden.

Ich grüsse Sie freundlich!

Sabrina Jud