Rettet die Musikhochschulen

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plastic people

#1056 Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-07 15:53

Selbst Dozentin an einer Musikhochschule frage ich mich, ob es nicht Zeit für eine Abkehr von reflexhafter Hochkulturverteidigung ist angesichts zahlloser Absolventinnen und Absolventen aus dem Klassikbereich, die wir jährlich in die ziemlich sichere Arbeitslosigkeit entlassen müssen. Von einer längst überfälligen Umstrukturierung und Neurorientierung der Musikhochschulen in Deutschland wird das Abendland nicht untergehen. Im Gegenteil, vielleicht kommt es dann endlich in der Gegenwart an anstatt weiterhin romantischen Idealen des 19. Jahrhunderts hinterherzutrauern. Blinder Konservatismus, wie er aus vielen Kommentaren hier spricht, ist sicherlich keine Lösung und erhebt sich leider auch nur selten über Stammtischniveau. Schade, dass hier keine differenziertere und angemessenere Auseinandersetzung mit dem Thema geführt wird.

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Gast

#1059 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-07 16:15:13

#1056: plastic people - Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

An welcher Musikhochschule sind Sie denn?


Gast

#1061 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-07 17:06:28

#1056: plastic people - Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

Zu diesem Kommentar fehlen mir die Worte, ich antworte daher mit Immanuel Kant:

Widerlegt zu werden ist keine Gefahr, wohl aber, nicht verstanden zu werden.

REFLEX

#1063 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-07 17:19:55

#1056: plastic people - Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

Selbst Dozentin an einer Musikhochschule frage ich mich, ob es nicht Zeit für eine Abkehr von reflexhafter Hochkulturverteidigung ist angesichts zahlloser Absolventinnen und Absolventen (das ist schlichtweg falsch und zahllos schon gleich gar nicht) aus dem Klassikbereich, die wir jährlich (was wissen sie denn über die Zahlen jährlich?) in die ziemlich sichere Arbeitslosigkeit entlassen müssen (ziemlich ist undifferenziert). Von einer längst überfälligen Umstrukturierung und Neurorientierung der Musikhochschulen in Deutschland wird das Abendland nicht untergehen. Im Gegenteil, vielleicht kommt es dann endlich in der Gegenwart an (was kommt an?) anstatt weiterhin romantischen Idealen des 19. Jahrhunderts hinterherzutrauern. (Haben Sie eigentlich die jungen Leute gefragt, die etwas erhalten wollen, weil sie erst mal diese klassische Musik im schönsten Sinne lernen wollen. Jene wissen auch, dass nach der Hochschule, Qualität, Kreativität und musikalische Seele gefragt sind. Ein Ideal, welches auch in jeder Musik gebraucht wird. Warum wollen die denn die Klassik studieren, vor allem weil sie nicht so argumentieren wie Sie, als wenn es um´s Nägel zählen geht). Blinder Konservatismus, wie er aus vielen Kommentaren hier spricht, ist sicherlich keine Lösung und erhebt sich leider auch nur selten über Stammtischniveau (Aha deswegen plastic people)?. Schade, dass hier keine differenziertere und angemessenere Auseinandersetzung mit dem Thema geführt wird. (Das stimmt leider nicht, aber da muss man halt ALLE 1040 Kommentare lesen und die nicht nur überfliegen und sich die unflätigen heraussuchen).

(Schauen Sie sich doch mal nur eine Differenzierung an z.B. in #1057)


Theo

#1066 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-07 20:21:13

#1056: plastic people - Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

Peinlich! Peinlich! Bei der geplanten Umstrukturierung sollte man besonders auf diese Dozentin verzichten. Wenn sie zahllose Absolventen in die Arbeitslosigkeit entlassen muß, scheint hier in der Tat ein Fehler in der Personalpolitik vorzuliegen. Reflexhafte Verteidigung und blinder Konservatismus sind in solchen Fällen sicher kontraproduktiv.

Alles erdenklich Gute, plastic people! (Pardon, fast Stammtisch-Niveau aber leider angemessen!)

Dieser Kommentar wurde von dessen Autor entfernt (Details zeigen)

2013-08-07 21:07:37



Gast

#1069 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-07 21:28:21


Gast

#1078 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-08 10:51:58

#1056: plastic people - Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

Das sollten Sie mal in Wien anbringen, ich fürchte es würde Ihnen sehr leid tun. Von Stammtischivo zu reden ist völlig aus der Luft gegriffen. Wenn Sie aber von reflexhafter Hochkultur reden, ist Ihr Beitrag nicht hilfreich, da müssen Argumente her und keine Verunglimpfungen. Winfried Molitor

Realist

#1163 Re: Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

2013-08-12 12:10:20

#1056: plastic people - Reflexhafte Hochkulturverteidigung?

Der Kommentar von "plastic people" scheint mir angemessen!

In Zeiten von Elite-Universitäten und Exzellenzinitiative sollten sich auch Musikhochschulen auf Kernkompetenzen konzentrieren. Die Universitäten mussten sich schon vor Jahren mit Einsparungen abfinden und schlossen teilweise ganze Fakultäten bzw. Lehrstühle, die nicht zu ihren Profilen passten (vgl. z.B. Uni Mannheim).

Die Musikhochschulen befanden sich jahrelang auf einer Insel der "Glückseligen", verschlossen die Augen vor der Realität und hofften, dass dieser Kelch vorbeiziehen möge. Aber gerade bei einem solch kostenintensiven Studium (vor allem Einzelunterrichte), welches bei einem Musikabsolventen den Steuerzahler durchschnittlich 3-4 mal so viel kostet wie ein Absolvent der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (vgl. Statistisches Bundesamt), müssen Verschlankungen und Schwerpunktsetzungen durchgesetzt werden dürfen. Den volkswirtschaftlichen "return on investment" bei akademisch ausgebildeten Orchestermusikern möchte ich hier nur am Rande erwähnen - die Mehrzahl dieser Absolventen hat keine feste Orchesterstelle und übt meist keinen sozialversicherungspflichtigen Beruf aus, zumindest nicht im musikalischen Bereich (vgl. Berliner Zeitung 2009: Und dann eine Umschulung - Die Musikerschwemme und der Musiklehrermangel in Deutschland). Manche kehren, durch den deutschen Steuerzahler gut ausgebildet, in ihr nicht-europäisches Heimatland zurück.

Die Pläne des Ministeriums sehen im Übrigen keine Abschaffung der Klassischen Musik vor, sondern beabsichtigen vielmehr eine Clusterbildung an verschiedenen Standorten. Ein Student zieht auch gerne nach Stuttgart, Karlsruhe oder Freiburg, falls er einen entsprechenden Studiengang studieren möchte - das Gleiche dürfte vice versa auch für Pop, Jazz und Tanz in Mannheim gelten. Ein arbeitssuchender Musiker muss wie eh und je örtlich ungebunden sein. Das beste Beispiel dafür dürfte unser geliebter Wolfgang Amadeus Mozart sein - auch er hat in Mannheim keine Festanstellung gefunden.

Mit freundlichen Grüßen

Realist