Qualitative Ausrichtung der Methodenprofessur an der AAU
Professor Mayring, der die Professur für Angewandte Psychologie und Methodenforschung innehat und diese mit einem qualitativen Schwerpunkt prägt, wird Ende des Sommersemesters in Pension gehen. Mit seiner Pensionierung wird die Professur neu ausgeschrieben, somit entscheidet das Institut auch über die Ausrichtung der Professur für Angewandte Psychologie und Methodenforschung.
Dieser Stelle wird zukünftig ein qualitativer oder quantitativer Schwerpunkt gegeben. Für das Bewerbungsverfahren bestehet die Möglichkeit, die methodische Ausrichtung vorauszusetzen (qualitativ oder quantitativ) oder die Stelle „breit“ auszuschreiben. Das bedeutet, dass sich sowohl BewerberInnen aus dem qualitativen Bereich, als auch aus dem quantitativen bewerben können und somit auch im Bewerbungsverfahren gleichermaßen berücksichtigt werden. In der Möglichkeit einer quantitativen Nachbesetzung dieser Stelle sehen wir erhebliche Nachteile, sowohl für die Ausrichtung des Instituts als auch für die Studierenden, dazu gehören unter anderem:
- Der Verlust des Alleinstellungsmerkmals schwerpunktmäßig qualitativer Methodik mit dem damit einhergehenden Imageverlust des psychologischen Instituts der AAU.
- Viele Abschlussarbeiten werden unter Verwendung von qualitativer Methodik erstellt, hier würde der Betreuungsschlüssel und damit einhergehend vermutlich die Betreuungsqualität leiden.
- Teile der Studierendenschaft haben das Klagenfurter Institut aufgrund der Schwerpunktsetzung im qualitativen Bereich ausgewählt. Diesem Studieninteresse könnte das Psychologiestudium an der AAU nicht mehr gerecht werden.
Auch die Curricula des Psychologiestudiums an der AAU sehen eine kultur- und sozialwissenschaftliche Ausrichtung des Studiums vor. Damit sollte eine ausgewogene Methodenausbildung einhergehen, die so nicht mehr gewährleistet wäre. Wir als Studierende fühlen uns im Bereich der quantitativen Methodik gut ausgebildet und es ist für eine ganzheitliche Ausbildung unerlässlich ein breites Spektrum an unterschiedlichen Methoden zu kennen. Wir sehen außerdem, dass dies für die Bearbeitung von Forschungsfragen unerlässlich bleibt, nur so werden wir ermächtigt eigenständig zu studieren und zu forschen. Eine Alternativlösung, etwa die anderweitige Abdeckung der qualitativen Lehre und Forschung kann diese Aufgabe nicht adäquat erfüllen - wir befürchten so ein zunehmendes Verschwinden qualitativer Methodik in Klagenfurt/Celovec. Deshalb sprechen wir uns dafür aus, dass die Professur für Angewandte Psychologie und Methodenforschung in jedem Fall qualitativ besetzt werden muss und deshalb auch nur qualitativ ausgeschrieben werden soll.
Im Namen aller UnterzeichnerInnen.
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