Rettet die Musikhochschulen


Gast

/ #1382 Mir graust vor dir.

2013-08-19 23:26

Viele scheinen zu meinen, mit Berufung auf Sinn-Argumente auf einen Sinneswechsel hinarbeiten zu können.

Leute, laßt Euch gesagt sein: Das ist alles viel zu feinsinnig. In einer Gesellschaft, die dem Gott Mammon verfallen ist, geht es viel primitiver zu: Unter der (angeblichen) Verpflichtung, irgendwo etwas einsparen zu müssen, geht es NUR darum, eiskalt zu berechnen, an welcher Stelle dies die wenigsten Wählerstimmen kostet. Nach Einschätzung der Horde, die in BaWü an die Macht geraten ist (ich sitze übrigens NICHT am Stammtisch!), ist das - natürlich - die Kultur, im engeren Sinne die klassische Musik.

Mit inhaltlichen Argumenten über den Wert dessen, was da in Gefahr ist, wird man wenig ausrichten. Es kommt einzig darauf an, Personen vom Schlage Kretschmann dadurch zu erschüttern, daß der IMPACT derjenigen, die sich hier engagieren, sich katastrophal auf die Position der Grünen auswirken wird, wenn die Landesregierung nicht einlenkt.

Daher: Professoren, Lehrer, Personen in der Öffentlichkeit, die ihr Einfluß auf viele (vor allem junge) Menschen habt: Macht keinen Hehl daraus, daß ihr offen darlegen werdet, wer hier den Menschen die kulturelle Butter vom Brot nehmen will. Erst wenn den Grünen der A.... auf Grundeis geht bei dem, was sie zur Zeit eiskalt planen, werden sie davon ablassen.

Die existentielle Erschütterung eines späten Streichquartetts von Beethoven, das Grauen der Dezime im Brahms'schen Violinkonzert, die Unsäglichkeit des Lacrimosa im Mozart'schen Requiem, das was das Bach'sche "Erbarme dich" der Matthäus-Passion auszudrücken und anzurichten vermag (oder auch "nur" die Aria der Goldberg-Variationen...) - all das haben diese bizarren, vereisten Menschen nie erlebt; Welten trennen uns. Glaubt mir: Sie hören NUR auf die schrille Stimme der Macht, auf die des Geldes, des Einflusses.

Gustav Mahler wußte es und ist nicht damit fertig geworden, wovon seine wunderbaren Symphonien (in Wahrheit grausam) zeugen. Wir können uns solche Innerlichkeit nicht leisten, wenn wir uns mit DENEN auseinanderzusetzen haben. Wir können nicht von einer Geisteshaltung ausgehen, die eine solche Politik niemals ermöglicht hätte. Nein, nein: Es geht in diesen Hirnen viel primitiver zu! Die Schalthebel sind nicht in Partituren verborgen!