Erneute Stellungnahme Save the Park Heßheim
Erneute Stellungnahme zum Bebauungsplan "Kindertagesstätte in Heßheim" und Unterschriftensammlung zum Erhalt des Parks an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Heßheim im Rahmen der zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung bis 31.1.2023
Bitte unterstützen Sie diese Petition mit Ihrer Unterschrift bis spätestens Montag, den 30.1.2023!!!
Trotz der diversen Stellungnahmen der Unteren Naturschutzbehörde, des NABU, des B.U.N.D.s und von Bürgern einschließlich der Sammlung von 126 Unterschriften von Bürgern hält Heßheim weiterhin an dem Standort Gerhart-Hauptmann-Straße für den Bau einer neuen Kindertagesstätte fest, anstelle einen nachhaltigen Standort zu wählen.
Angesichts des Klimawandels sowie auch anderer Faktoren wie z.B. der Belastungen für die Anwohner ist die Entscheidung, den Park für eine Kita zu opfern nicht zeitgemäß. Andere Gemeinden und Städte agieren vorausschauend und nehmen sogar Mühen und Kosten für Hitzeaktionspläne inklusive Neupflanzungen im Ortsgebiet auf sich, um die Klimaresilienz sogar zu erhöhen und die Bevölkerung und deren Gesundheit zu schützen sowie Grünflächen für das Wohlbefinden und den Freizeitwert der Bürger zu schaffen!
Heßheim geht hier weiterhin den entgegengesetzten Weg! Das wollen wir verhindern. Wir fordern erneut, dass ein alternativer Standort gewählt wird, z.B. das katholische Pfarrheim und dass der Park unverändert erhalten wird.
Die Wahl des Standorts an der Gerhart-Hauptmann-Straße ist aus diversen Gründen nicht tragbar!
Wir wollen unseren Park in Heßheim (die Grünfläche zwischen der Gerhart-Hauptmann-Straße und dem Friedhof) in unveränderter Form und weiterhin komplett zugänglich für die Öffentlichkeit erhalten! Der Park hat einen fast 40 Jahre alten Baumbestand und bietet Lebensraum für etliche Tiere. Er erfüllt zudem viele wichtige Funktionen für die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner.
Unsere ursprünglichen Kritikpunkte haben weiterhin Bestand und finden sich am Ende dieser neuen Stellungnahme.
NEUE PUNKTE:
VERNICHTUNG VON LEBENSRAUM:
Wie viele Bäume tatsächlich entfernt werden, ist immer noch undurchsichtig. Das Artenschutzgutachten geht nach wie vor davon aus, dass "nur" 10 Bäume entfallen und 29 schützenswerte Bäume erhalten werden sollen. Jedoch ist das wohl nur die Spitze des Eisbergs:
- Jedoch wurde leider ein zu erhaltener Baum mitten im Park, direkt am Wegesrand (mit Baumhöhlen auf Augenhöhe) schon gefällt. Die Anweisung dazu geht auch aus dem Baum-Pflegeplan der Gemeinde hervor. Im Juli 2020 wurde der Baum noch fotografiert. Die Fällung erfolgte scheinbar schon in 2020, bevor das erste Artenschutzgutachten vom 30.9.2020 veröffentlicht wurde. Denn das Artenschutzgutachten schildert, dass nach Baumhöhlen gesucht wurde, aber keine Höhlen gefunden wurden. Allerdings waren die Höhlen in diesem Baum (in Augenhöhe) kaum zu übersehen gewesen. Ein Naturschutzgutachter kann aber natürlich keine Fledermaus-Höhlen mehr finden, wenn die Bäume, die diese aufwiesen, beseitigt wurden. Warum wurde der Baum vor dem Naturschutzgutachten und in der belaubten Zeit gefällt? Der NABU hatte den Baum zuvor im Juli 2020 untersucht und festgestellt, dass die Höhlen als Quartier für Fledermäuse nutzbar sind. Bäume dürfen lt. Naturschutzgesetz jedoch nur in der Zeit vom 1.10.- 28./29.2. eines Jahres gefällt oder beschnitten werden. Wurde für die Fällung in der belaubten Zeit eine Ausnahmegenehmigung eingeholt? Dieser Baum wird weiterhin als einer der 29 zu erhaltenden Bäume in den Planungsunterlagen und Abbildungen des Gebietes der Gemeinde geführt, obwohl er ja nicht mehr steht. Auch der Naturschutzgutachter hat in keinem seiner bisherigen Gutachten festgestellt, dass tatsächlich vor Ort keine 29 Bäume mehr sind. Die Genauigkeit und Aussagekraft der Planung von Seiten der Gemeinde/Piske und des Naturschutzgutachtens sind somit fraglich.
- Nachdem die Untere Naturschutzbehörde, der NABU und der B.U.N.D. bemängelt haben, dass durch das Bauvorhaben viele weitere Bäume irreversibel geschädigt werden, gesteht die Gemeinde inzwischen ein, dass bei „4“ weiteren Bäumen eine nicht „unerhebliche Beeinträchtigung des Wurzelraums nicht ausgeschlossen werden kann“. Diese irreversible Schädigung der 4 Bäume wird vom Naturschutzgutachten in keinster Weise berücksichtigt. Warum berücksichtigt das neue Naturschutzgutachten erneut nur einen Teil der Fakten? Diese 4 Bäume sollen markiert werden, jedoch werden keinerlei Maßnahmen zum Schutz und langfristigen Erhalt der Bäume festgelegt, wie von der Unteren Naturschutzbehörde gefordert! Um diese zu schützen, müsste doch ein größerer Abstand zwischen den Bäumen und dem geplanten Gebäude und den verdichtenden Bauarbeiten eingeplant werden. Auch der B.U.N.D. weist darauf hin, dass speziell die vor Ort wachsenden Arten Spitzahorn, Rosskastanie und insbesondere Linde hochempfindlich gegenüber Bodenverdichtung und Überbauung sind! Wird die Zerstörung einfach billigend in Kauf genommen? Wenn die Bäume geschwächt werden, gefährden sie die Verkehrssicherheit und müssen letztendlich entfernt werden. Dies sollte um jeden Preis schon in dieser Planungsphase ausgeschlossen werden.
- Dass laut Plan mindestens 2 weitere Bäume weit in das Gebäude reinreichen würden, wird schlichtweg ignoriert. Jedoch muss ja dann mit einem extremen Rückschnitt der Baumkrone und Bodenverdichtung in unmittelbarer Nähe gerechnet werden, was sehr wahrscheinlich letztlich auch zum Verlust dieser beiden Bäume führen würde.
- Neben diesen angrenzenden zusätzlichen Bäumen ist jedoch davon auszugehen, dass weitere Bäume dem Vorhaben zum Opfer fallen. Wie soll denn das schwere Baugerät und die Baumaterialien an die Baustelle gelangen, geschweige denn dort agieren ohne schädigende Bodenverdichtung mit sich zu bringen?
- Desweiteren wird auch, trotz der Einwendungen von diversen Seiten, noch immer nicht aufgezeigt, wo neben dem Gebäude von 1000qm die weiteren 500qm an verdichteter Fläche für Nebenanlagen sowie die Trassen für die Strom- und Wasserversorgung hin sollen und wie viele Bäume dafür geopfert werden sollen. Der B.U.N.D. erwartet, dass durch die Nebenanlagen und Nebenflächen weitere Bäume stark geschädigt werden und auch ein Großteil der restlichen Bäume derart beeinträchtigt werden wird, dass die Schädigungen an der Baumsubstanz und nachfolgender Schwächung wohl zu einer Beseitigung der Bäume wegen der Verkehrssicherheit führen wird.
Somit ist mit einem deutlich größeren Verlust an Bäumen zu rechnen, dem jedoch von der Gemeinde und dem Naturschutzgutachter in keinster Weise Rechnung getragen wird.
Das Naturschutzgutachten schlussfolgert jedoch weiterhin, dass ja "nur 10" Bäume entfallen und "29" erhalten werden und es daher keine negativen Auswirkungen für die Natur, Tiere und das Mikroklima gebe. Die tatsächlichen Auswirkungen für das Mikroklima und die Natur sind somit nicht in dem Gutachten berücksichtigt.
Dieser Massive Verlust spricht eindeutig gegen diesen Standort an sich und stellt die Vorhergegangene Variantenprüfung zur Standortwahl komplett in Frage. Man sollte unbedingt einen anderen Standort wählen, wie z.B. das katholische Pfarrheim, bei dem aus naturschutzrechtlicher bzw. artenschutzfachlicher und genereller Betrachtung die geringsten Konflikte bestehen.
AUSGLEICHSFLÄCHE:
Erst die Landwirtschaftskammer musste bemängeln, dass das als Ausgleichsfläche auserkorene „mit einer lockeren Reihe Obstbäume überstellten und als extensive Blühwiese hergestellte“ Flurstück ja gar nicht wie beschrieben bepflanzt ist. Zudem beinhaltet das Flurstück die Hauptzubringerleitung des Beregnungsverbands Mutterstadt und kann aufgrund des für die Leitung ausgewiesenen Schutzstreifen gar nicht für die notwendigen Baumpflanzungen herhalten. Auch dies weißt wieder, wie schon das unvollständige Naturschutzgutachten, auf die mangelnde Genauigkeit der Planungen durch die Gemeinde/Piske hin.
Die Ausgleichsfläche für das Gebäude von 1.000 qm und die 500qm Nebenanlagen wurden zuerst auf 450qm festgelegt. Nun hat die Gemeinde ein neues Flurstück von 900 qm ausgewählt. Dieses beinhaltet eine Blühwiese und soll unter Beachtung der bestehenden Hochspannungsleitung locker mit Gehölzinseln sowie einzelnen standortgerechten Laubbäumen bepflanzt werden. Auch hier stehen aber scheinbar wieder Hindernisse, diesmal in Form von Hochspannungsleitungen, einer adäquaten Bepflanzung mit Bäumen im Wege.
Wie soll mit einer Blühwiese die Klimaleistung der 30-40-Jahre alten Bäume ausgeglichen werden? Wie viele Bäume werden tatsächlich gepflanzt? Eine Ausgleichs-/Klimabilanzierung wurde hier gar nicht erst gemacht. Wieso nicht? Für das Neubaugebiet Südwest wurde sie gemacht. Selbst wenn Setzlinge gepflanzt werden und diese angesichts der Hitzesommer überleben, benötigen diese Jahrzehnte, um eine derartige Klimaleistung zu erreichen. Auch den geschützten Arten / Tieren, den Anwohnern und dem Mikroklima in der Nähe der Grünfläche in der Gerhart-Hauptmann-Straße, ist vor Ort damit nicht geholfen. Im Gegenteil:
DEN ANWOHNERN WERDEN IMMER MEHR BELASTUNGEN ZUGEMUTET:
Die Anwohner verlieren eine wichtige Kaltschneise und Grünfläche. Der Kumulationseffekt der Belastungen wird hier für die bestehende Anwohnerschaft nicht berücksichtigt (für die Anwohner des Neubaugebiet Südwests hingegen schon).
Die Gemeinde hat bezüglich des Baugebiet Südwest festgestellt, dass die Barrierewirkung der Gebäude und Gartenbepflanzung „jedoch gerade in den windschwachen sommerlichen Hochdrucknächten ein weiteres Abfließen der entstehenden Kaltluft in die Siedlungsfläche“ „verhindern. Somit stauen sich die Hitze und die Abgase für die Anwohner.
Angesichts der Belastungen, die sowieso schon den Deponie-Immissionen und zukünftig noch dem erhöhten Verkehrsaufkommen durch das Neubaugebiet Süd-West geschuldet sind, ist das nochmals zusätzliche Verkehrsaufkommen durch die Kita unzumutbar für die Anwohner der Gerhart-Hauptmann-Str. 59. Auch wenn von Seiten der Gemeinde immer wieder behauptet wird, die Gerhart-Hauptmann-Str. könne die Funktion einer Sammelstraße erfüllen, werden die Luft- und Lärm-Belastungen durch das erhöhte Verkehrsaufkommen für die Natur, das Mikroklima und die Anwohner komplett unbeachtet gelassen.
Diese Steigerung der schädlichen Umwelteinwirkungen für die Anwohner im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes in Kombination mit den Luftschadstoffemissionen der nur 1,1 km entfernten Deponie und des Sondermüllzwischenlagers sowie die Immissionen der nur 300m entfernten L520 werden komplett ignoriert. Trotz der Mahnungen in diversen Stellungnahmen (u.a. BUND, LBM Speyer, Bürger). Jedoch ist die Gesamtbelastung der vorhandenen und neu vorgesehenen Nutzungen für die Anwohner zu berücksichtigen. Die Gemeinde sieht keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen der Deponie und der Kita. Die Anwohner, die dort täglich den diversen Belastungen ausgesetzt sind, schon. Die Grünfläche bietet derzeit noch einen Ausgleich für die Luftqualität.
Auch die Anmerkungen zum Schallschutz bezüglich des Verkehrslärms und auch die Schallverstärkende Wirkung eines L-förmigen Gebäudes werden in keinster Weise berücksichtigt. Eine Schallschutzprüfung wie für die zukünftigen Anwohner des Neubaugebiets Südwest wird nicht gemacht.
Auch diese zusammenwirkenden Kriterien sprechen nach unserer Meinung gänzlich gegen die Standortwahl. Wir fordern daher, die gesamte Belastungen für die Anwohner einschließlich des Kumulationseffekt der Belastungen zu berücksichtigen und somit einen anderen Standort zu wählen.
PUNKTE DER VORHERIGEN STELLUNGNAHME:
(haben für uns weiterhin Bestand):
Wir wollen unseren Park in Heßheim (die Grünfläche zwischen der Gerhart-Hauptmann-Straße und dem Friedhof) in unveränderter Form und weiterhin komplett zugänglich für die Öffentlichkeit erhalten! Der Park hat einen fast 40 Jahre alten Baumbestand und bietet Lebensraum für etliche Tiere. Er erfüllt zudem viele wichtige Funktionen für die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner.
Die Gemeinde möchte die Fläche nutzen, um eine Kita-„Maximallösung“ darauf zu bauen, obwohl es andere adäquate Standortmöglichkeiten gibt, die deutlich besser geeignet sind! Bislang war die Rede von 100-120 Kita-Plätzen. Nun wird zudem überlegt, noch zusätzlich Kinder aus der Kita in der Friedhofstraße in die Gerhart-Hauptmann-Straße zu verlagern. Außerdem sind für die neue Kita Erweiterungsmöglichkeiten vorgesehen. Bäume müssen dafür gerodet und Flächen versiegelt werden. Der Verlust des Parks ist ein großer Schaden für die Natur, die Tiere, Pflanzen, das Mikroklima, die Luftqualität, den Wasserhaushalt und das Klima und nicht zuletzt für die Bürger. Die Parkanlage steht dann Anwohnern zur Erholung oder für Kinder zum Spielen nicht mehr zur Verfügung. Die dort angrenzenden Parkplätze sind für die Bürger nicht mehr nutzbar. Auch wird den Anwohnern der noch letzte bleibende Ausgleich zu den Schadstoffbelastungen der Deponie, des Sonderabfallzwischenlagers und der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen genommen! Stattdessen steigern die zusätzlichen täglichen An- und Abfahrten der Eltern und Mitarbeiter weiter das Verkehrsaufkommen und die Luft- und Lärmbelastung. Dies würde zu einer unverhältnismäßigen Belastung der Anwohner der Gerhart-Hauptmann-Straße führen.
Wir möchten daher, dass der Park nicht für den Kitabau genutzt wird und wie es auch der NABU fordert, ein anderer Standort für den Kitabau gewählt wird! Die Grünfläche soll vollständig und unverändert bestehen bleiben!
Die Standortwahl ist nicht nachvollziehbar. Die Standortwahl ignoriert die Funktionen, die der Park in so wertvoller Art und Weise für uns erfüllt! Das Vorhaben würde heißen: kostbare, immer selten werdende alte Bäume und Grünfläche unnötigerweise zu zerstören und gleichzeitig die Belastungen für Natur und Bürger dort immer mehr zu erhöhen! Manche Standorte aus der Variantenprüfung wurden gar nicht abschließend geprüft. Es ist nicht verständlich, warum die gleichen Argumente in einem Fall für einen Standort und im anderen gegen einen anderen Standort sprechen können!
Warum der Erhalt und nachhaltige Schutz des Parks in unveränderter Form unerlässlich ist:
Der Park an der Gerhart-Hauptmann-Straße ist über Jahrzehnte gewachsen und ein funktionierendes Ökosystem. Die Parkanlage ist Lebensraum für eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren! Sie beherbergt unter anderem einen 30- 40 Jahre alten wunderschönen Baumbestand u.a. mit großen Kastanien- und Lindenbäumen, Büschen und Wiesen, die wichtige Nahrungsquellen und Lebensraum für diverse Vogelarten, Fledermäuse sowie Nutzinsekten sind. Auch Eichelhäher und Eulen wurden durch die Anwohner schon gesichtet und dokumentiert. Weitere Tierarten nutzen den Park zur Futtersuche.
Gerade in Zeiten des Klimawandels und Artensterbens inklusive Bienen-/Insektensterbens sind derartige Flächen essentiell und müssen nachhaltig geschützt werden! Die Gemeinde selbst fordert Ihre Bürger auf, Flächenversiegelungen zu vermeiden und Vorgärten wieder naturnah zu gestalten und schreibt im eigenen Flyer „lebendig und grün“: „In Zeiten des Klimawandels wird das Mikroklima in Kommunen immer wichtiger“… „Auch in unserer Verbandsgemeinde wird es zukünftig immer mehr heiße Tage und mehr Starkregenereignisse geben. Durch das Anlegen eines naturnahen Gartens können Sie viel bewirken. Für sich. Und auch für die Gemeinschaft.“, „bepflanzter Boden, welcher nicht durch Folie, Platten, Kies und Schotter bedeckt ist, speichert Regenwasser. Dies wird wiederum über die Pflanzen verdunstet. Es kommt zu einem klimatischen Ausgleich und das heißt bessere Luft und eine angenehme Kühle im Sommer“. „Zudem ist ein natürlich bewachsener Boden nicht nur ein Paradies für Insekten und Vögel, sondern schützt Ihr Haus vor Überschwemmungen.“ Bei Versiegelung aber „finden Tiere keine Nahrung. Wasser kann nicht versickern.“ Jedoch will die Gemeinde in der bestehenden kostbaren Parkanlage genau diese Versiegelung mit all Ihren Nachteilen für Natur und Anwohner vornehmen!
Die Parkanlage mit Ihren Bäumen und Grünflächen ist essentiell für das innerörtliche Mikroklima! Sie stellt eine Kaltluftschneise in der Siedlung dar, filtert Schadstoffe aus der Luft, wandelt CO2 in Sauerstoff um und trägt maßgeblich zur Luftqualität und den Klimaschutz bei. Gerade an der Gerhart-Hauptmann-Straße ist das Vorhandensein der Parkanlage für die Umwelt und auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Anwohner unverzichtbar! Eine Rodung von Bäumen und Büschen und das Vernichten der ausgleichenden, luftreinigenden Klimawirkung wären fatal. Denn die Straße wird bereits durch die nur 1,1 km entfernten Deponie, das Sonderabfallzwischenlager und die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen überproportional hohen Immissionen ausgesetzt! Anwohner leiden bereits unter den hohen Schadstoff-, Feinstaubbelastungen sowie Geruchsbelästigungen der Deponie und des Sonderabfallzwischenlagers, die bereits bei regulärem Betrieb der Anlagen entstehen. Weitere Schadstoffbelastungen aufgrund von Zwischenfällen treten zudem immer wieder auf und gefährden die Umwelt sowie die Gesundheit der Anwohner. Pestizide / Insektizide und Stäube der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen kommen hinzu. Auch Ersatzpflanzungen von kleinen Baumsetzlingen der Gemeinde an anderer Stelle würden das nicht kompensieren. Die Gemeinde ignoriert diese Belastungen in Ihrer Standortprüfung jedoch komplett! Die Grünfläche muss als Ausgleich für die Natur und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Anwohner in der Gerhart-Hauptmann-Straße und Umgebung unbedingt bestehen bleiben!
Auch die Verkehrsbelastung ist hier anzuführen. Durch den Neubau der Anna-Seghers-Straße ist das Verkehrsaufkommen gestiegen. Bei der Zufahrt durch die Gerolsheimerstraße in die Gerhart-Hauptmann-Straße ist ein fließender Verkehr schon jetzt nicht mehr gewährleistet, weil oft alles zugeparkt ist. Sobald das Neubaugebiet Süd-West gebaut ist, wird die Gerhart-Hauptmann-Straße, die ursprünglich als Wohnstraße angelegt wurde, sogar als Durchfahrtsstraße „missbraucht“ werden. Der zusätzliche Bau der Kita in der Gerhart-Hauptmann-Straße würde mit den zusätzlichen, täglichen An- und Abfahrten der Eltern und Mitarbeiter das Verkehrsaufkommen und die Luft- und Lärmbelastung auf ein inakzeptables Maß erhöhen. Aufgrund des bereits jetzt schon bestehenden Parkplatzmangels und der von der Gemeinde vorgesehenen Einverleibung der an den Park grenzenden (und von den Anwohnern finanzierten) Parkplätzen ist das Verkehrschaos vorprogrammiert. Diese Belastungen werden in der Standortprüfung nicht berücksichtigt! Bei der Bewertung der anderen Standorte wird von der Gemeinde das Verkehrsaufkommen jedoch als Hinderungsgrund bewertet.
Das Plangebiet befindet sich innerhalb eines Bereiches mit erhöhtem Radonpotential. Es ist unklar, ob die Konzentration für die Kinder in dem vorgesehenen Kitagebäude das gesunde Maß übersteigt. Ggfs. bergen die Bauarbeiten zudem noch das Risiko, verstärkt Radongase aus dem Boden freizusetzen. Konkrete Messungen – wie vom Landesamt für Geologie und Bergbau unbedingt empfohlen – wurden bislang wohl noch nicht gemacht.
Freizeit- und Erholungswert der Fläche
Die Parkanlage ist mit seiner sehr großen, zusammenhängenden Fläche ein „innerörtliches Erholungsgebiet“ und der einzige Park mit altem Baumbestand im Wohngebiet West. Der Park ist eine Oase in dem ansonsten zugebauten Wohngebiet. Der Park wird von allen Generationen genutzt und geschätzt. Anwohner suchen die Grünfläche zum Spazierengehen, Erholen, Verweilen und Spielen auf. Gerade auch in den immer heißer werdenden Sommern bietet der Park Schatten und spendet frische und kühle Luft. Kinder und auch ältere Menschen, die keine weiten Wege zurücklegen können oder sollen, nutzen die Parkanlage gerne und oft. Es gibt in unmittelbarer Nähe sonst keine adäquate Spielfläche. Im Park an der Friedhofstraße ist das Spielen verboten und der Generationenpark ist zu weit entfernt, als dass man kleinere Kinder dort hinschicken könnte. Seit dem Bau des Neubaugebiets in der Anna-Seghers-Straße ist die Nutzung und Beliebtheit des Parks weiter gestiegen. Der Erholungswert wird von der Gemeinde in der Bewertung jedoch komplett abgetan.
Langfristige und nachhaltige Planung, Gesundheit der Kinder
Die Standortwahl und Planung der Kita in der Gerhart-Hauptmann-Straße ist kein Beispiel für Nachhaltigkeit und langfristigen Planung. Sie schädigt die Natur und die Anwohner anstatt wertvolle und sinnvolle städtebauliche Synergien und Vorteile zum Wohle aller zu nutzen! Warum werden nicht bereits versiegelte Flächen mit besserer Verkehrsanbindung genutzt? Oder die Plätze dort aufgebaut, wo auch der Bedarf ist (im neuen Neubaugebiet) und somit eine optimale Erreichbarkeit ohne großes Verkehrsaufkommen gegeben ist? Warum wird nicht auf Synergien zum Vorteil der Ortsentwicklung geachtet (z.B. beim Gewerbegebiet)? Warum wird nicht die Nähe zur Deponie und zum Sonderabfallzwischenlagers bei der Standortwahl berücksichtigt? Von dort geht schon beim regulären Betrieb der Anlagen eine starke Immissionsbelastung aus. Zudem kamen die Anlagen in den letzten Jahren auch wegen diverser unkontrollierter, teils tödlicher Unfälle, Deponiegase, Ablagerungen auf Feldfrüchten in die Schlagzeilen. Im September kam es zuletzt zu einem Großbrand in einer Lagerhalle. Noch heute wird das Fehlen von Brandmelde- und Sprinkleranlagen und eines Gefahrenabwehrplans bemängelt. Sollte wirklich in unmittelbarer Nähe zu diesen – auch störanfälligen Sonderabfallanlagen, eine Kita gebaut werden? Es wäre doch sinnvoller für die Sicherheit der Kinder, die Kita weiter entfernt von der Deponie zu bauen.
Gerechtigkeit für die Bürger
In der momentanen Ortsplanung ist ein sehr starkes Belastungs-Ungleichgewicht für die Anwohner gegeben. In der Variantenprüfung wird sehr viel Elan für den Schutz der Attraktivität anderer Wohngebiete an den Tag gelegt. Der Wegfall von Erholungsmöglichkeiten und das steigende Verkehrsaufkommen werden dort sehr wohl als Negativfaktoren gewertet und sollen dort vermieden werden. Für den Park in der Gerhart-Hauptmann-Straße und für die anliegenden Anwohner gilt dieser Schutz nicht. Man nimmt die überproportionale Belastung für die Anwohner Gehart-Hauptmann-Str. / Anna-Seghers- Str. / Goethestraße und den Verlust der Attraktivität des Wohngebiets billigend in Kauf. Möchte man das Neubaugebiet Südwest so attraktiv wie möglich für potentielle Neubürger machen und durch die anderweitige Nutzung der eigentlich früher für die Kita vorgesehenen Flächen möglichst viel Geld sparen/generieren? Es darf nicht sein, dass die Gesundheit, Wohnqualität, Wohlbefinden und der Wert der Häuser der Anwohner derart geschmälert werden um das Neubaugebiet zu optimieren oder andere Wohngebiete zu verschonen! Die auftretenden Belastungen in einer Ortschaft sollten auf alle Wohngebiete gleichermaßen aufgeteilt werden!
Winfried Lipfert Verfasser der Petition kontaktieren