Liebe Unterstützer und Unterstützerinnen,
trotzt all der aktuellen Meldungen in den Medien bzgl. Ertrinkungsunfälle und dem Umstand das wir soviele "Nichtschwimmer Kinder" in Österreich haben wie je zuvor wurde das Schwimmbad in Lebring von eine auf die andere Woche zugesperrt.
Als Grund wurden die derzeitige Gaspreise, die nun doppelt so hoch sein sollen wie zuvor, genannt.
Die Gaspreise sind schon seit Monaten erhöht und sie jetzt im Juni bei kanpp 30° Raumtemperatur vorzuschieben ist nicht wirklich glaubwürdig. Die Wassertemperatur würde auch ohne Heizung entsprechend warm bleiben und 100erden Kindern und Erwachsene könnten nach der leidgeprüften Coronazeit ihr Schwimmtraining absolvieren bzw. das Schwimmen erlernen.
Als Alternative wurde Anfang Juni die Freibäder genannt. Es hat aktuell 24° im Leibnitzer Stadtbad und die Lufttemperatur variiert sehr stark- agesehen von Gewittern und Unwettern.
Öffentlich wird verbreitet das vorübergehend zu machen, so lange die Gaspreise so hoch sind. Man muß glaube ich kein Prophet sein um zu wissen das dies noch Jahre dauern kann.
Ich, wir, bitten Euch daher diesen Schrieb mit einer Unterschrift in dieser Petition noch einmal zu unterstützen.
Sagt es weiter, verbreitet es auf allen Sozialen Netzwerken die Euch einfallen und kämpfen wir gemeinsam für unsere Schwimmressourcen in der Südsteiermark.....vielen Dank!!!
Natürlich ist jeder auch eingeladen eine persönlichen Brief an das zuständige Referat zu verfassen:
katastrophenschutz@stmk.gv.at
Anbei schicke ich Euch den Brief den ich heute an das zuständige Referat in der Landesregierung geschickt habe:
Sehr geehrter Herr Mag. Eitner,
ich habe Ihr Schreiben dankend erhalten.
Auch wenn das Schreiben an mich persönlich gerichtet ist, ist mir bekannt dass auch andere Parteien dasselbe Schreiben erhalten haben.
Somit nehme ich an, dass Sie mich nicht persönlich kennen und Ihnen die tatsächliche Schwimmbadsituation
in der ganzen Süd-Ost-Weststeiermark nicht näher bekannt ist. Ich erlaube mir daher ein paar Zeilen dazu an Sie zu verfassen.
Mein Name ist Markus Strini, ich bin Betreiber der Schwimmschule Aquamania in Lebring. Ich bin staatlicher Schwimmtrainer und bilde staatliche Trainer an der Bundessportakademie aus.
Mein ursprünglicher Beruf war Dipl. Kinderkranken- und Säuglingspfleger.
Als solcher arbeitete ich fast 20 Jahre am Klinikum in Graz im OP-, Anäthesie- und Intsensivbereich vorwiegend auf Kinderstationen.
Des Weiteren bin ich Vater von 3 Kindern.
Den Umständen geschuldet sind mir viele Unfallstatistiken zum Thema Ertrinkungsopfer bekannt.
Die Medien sind derzeit voll von Artikeln wie wichtig es ist Kindern das Schwimmen beizubringen.
Erst letzte Woche Freitag war in der ORF ZIB zu hören, dass wir derzeit soviel "Nichtschwimmer Kinder" haben wie noch nie zu vor, gestern ein Bericht im Ö1 Morgenjournal.
Ich glaube, keine große Überraschung nach der entstandenen Ausbildungslücke der Pandemie geschuldet.
148.000 Kinder in Österreich können nicht schwimmen, 600.000 Menschen in Österreich können nicht schwimmen, 22-47 Menschen sterben jährlich, davon 5 Kinder.
Da sind noch keine Opfer integriert die durch Ertrinkungsunfälle irreversibel geschädigt wurden!
Österreich hat soviel Nichtschwimmer wie nie zu vor, jedes 10. Kind ist Nichtschwimmer!! Die Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
Ich bitte Sie an dieser Stelle wirklich, sich diese Reportagen anzuhören bzw. anzusehen.
Ob es jetzt das richtige Zeichen der Politik ist, ein Schwimmbad zuzusperren beurteilen Sie bitte danach selbst.
Darüber zu hören ist das eine, ein Ertrinkungsopfer in der Hand zu halten etwas ganz anderes, vor allem wenn man selber Kinder hat. Sie können mir glauben, diese Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf.
Bevor wir übers Geld sprechen, sollten wir daher übers Schwimmen sprechen.
Schwimmen ist nicht nur Sport (der übrigens gerade jetzt nach der Pandemie ganz oben auf der Prioritätenliste des Landes stehen sollte) sonder einfach ein Grundbedürfnis und ÜBERLEBENSNOTWENDIG!
Jeder sollte das Recht haben Schwimmen lernen zu dürfen, vor allem die Kinder - was auch übrigens im Lehrplan der Volksschulen verpflichtend verankert ist. Den Unterricht selbst gibt es jedoch leider in den meisten Fällen einfach nicht. Kein Bad, keine Trainer, kein Schwimmen!
Der gesamt Süd-Ost-Weststeirische Raum hat kein einziges adäquates Schwimmlehrbecken, das sich für derlei Einsätze rund ums Jahr eignet. Wir stehen in Österreich damit in der Statistik ganz unten- das ist Wahnsinn!
Ich kann natürlich die Sichtweise des Landesfeuerwehrverbandes nachvollziehen allerdings nicht die Vorgehensweise und Begründung der Schließung.
Es geht ums Geld. Gut, erst vor 4 Monaten wird in einem Gemeindezirkel mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden aus der Umgebung bzgl. der Sanierung der Halle diskutiert. Es gab ein einstimmiges Votum für eine Halle im Raum Leibnitz und
die Bereitschaft der Gemeinden auch ihren Beitrag am Betrieb einer Halle einzubringen. Die Sitzung entstand mitunter aufgrund einer Petition mit den Stimmen aus der Umgebung (weit über 1.000 bereits nach einer Woche-
Retten wir das Schwimmbad in Lebring!! )
aber auch durch den Druck von Institutionen deren Schwimmtrainingsmöglichkeit in Lebring von entscheidender Bedeutung ist.
Dazu zählt beispielsweise die Wasserrettung, die Polizei, die Volkshochschule, Vereine und grundsätzlich gehe ich davon aus, dass auch die Feuerwehr an diesen Trainingsmöglichkeiten interessiert ist.
Die mehr als kurzfristige und überraschende Schließung der Halle stellt uns nun alle vor mehrere Fragen:
1.) Wie erklären wir den Eltern, nachdem wir unzählige Kurse Pandemie bedingt absagen mußten, nun eine erneute Absage?
Als Begründung im Juni die Heizkosten zu nennen, wo es in der Halle eine Lufttemperatur von knapp 30° hat, ist nicht wirklich glaubwürdig. Einfach die Heizung abzudrehen würde problemlos eine ausreichende Wassertemperatur gewährleisten-
mit Sicherheit wärmer als in den meisten Freibädern. Ins Freiwasser auszuweichen geht fachlich gesehen für bereits schwimmende Kinder, die man dann beschäftigen kann, aber nicht für Anfänger und schon gar nicht für die Kleinen.
Aktuell haben die Freiwasserbecken im Leibnitzer um die 24°. Bitte versuchen sie sich eine Stunde bei diesen Wassertemperaturen im Wasser aufzuhalten- hinzu kommt die Wetter Unsicherheit, es ist selbst für Erwachsene nicht angenehm und hängt auch von der Außentemperatur ab!
Es ist daher auch nicht richtig, wie öffentlich kolportiert, dass nur 8 Volksschulen betroffen sind und diese Ausweichmöglichkeiten haben. Kopien das es weit mehr Parteien trifft liegen auf. Wir stehen nicht alleine mit dem Problem da - auch die Wasserrettung ist betroffen, deren Schreiben Sie ja ebenfalls erhalten haben, etliche Volksschulen, Volkshochschulen, Vereine etc.
Nebenbei erwähnt hätten wir auch für die Mitarbeiter des LKH Graz und etliche Erwachsene einen Kurs im Juni gehabt.
2.) Was heißt vorübergehend?
Nach außen hin wird betont, dass es sich um eine vorübergehende Maßnahme handelt.
Ich glaube nicht, dass es derzeit Sinn macht über die Situation Ukraine und Gas zu sprechen. Das kann Jahre dauern, das wissen Sie so gut wie alle anderen und kann somit keine Option sein.
Unter all diesen Umständen hätte sich nicht nur ich mir, sondern auch 1000ende andere Menschen eine andere Lösung seitens der Politik gewünscht.
Das alles teurer wird ist offensichtlich- das können auch Schwimmkurse.
Jetzt sind die Gemeinden gefordert die Zusagen gemacht haben.
Es gibt mit Sicherheit auch andere finanzielle Töpfe für das Thema Schwimmen als nur den Katastrophenschutz. Bereits bei der ersten Renovierung floss das Geld vom Land und wurde nicht vom Katastrophenschutz
Letztlich bleibt es eine Frage des Willens…..und das wollen alle wissen- steht man hinter einer Schwimmmöglichkeit hier im Großraum Leibnitz als Landesregierung oder nicht, denn der Herbst steht quasi vor der Tür und
wird mit Ihren Aussichten „schwimmfrei“ bleiben.
3.)Was kann man machen?
Es wäre nicht nur an der Zeit, sondern auch nur fair allen Beteiligten und Befürwortern gegenüber Lösungsvorschläge für eine Weiterführung der Halle zu präsentieren.
Letztlich wurde man vor die Tatsache gestellt und mit vielen Institutionen wurde im juristischen Sinne ein Vertragsbruch begangen, denn die Buchungen standen!
Was es jetzt braucht ist endlich einmal die Gesprächsbereitschaft seitens der Landesregierung mit allen beteiligten Parteien um Lösungsvorschläge zu evaluieren.
Ich glaube, das ist in diesem Falle das Minimum das man sich erwarten darf.
4.)Was ist mit der Sanierung der Halle?
Seit 2 Jahren wird über die Sanierung der Halle diskutiert und das Thema hin und her geschoben.
Man erhält keine adäquate Aussage dazu was jetzt Sache ist. Wäre nicht jetzt der richtige Zeitpunkt diese Sanierung voranzutreiben und
Ihren Wünschen entsprechend Gas frei zu heizen. Mir ist nicht bekannt was alles am Sanierungsplan steht bzw. was geplant ist und ob es überhaupt Pläne gibt, das könnte man
doch jetzt entsprechend adaptieren…..
natürlich alles nur dann, wenn es wirklich wichtig genug ist, Schwimmen als Resource zur Verfügung stellen zu wollen.
Wir bitten Sie daher höflich, unsere getroffene Entscheidung zu akzeptieren, dass wir die derzeitige Situation nicht akzeptieren können!
Mit sportlichen Grüßen
Markus Strini und die Interessensgemeinschaft „Rettet das Schwimmbad Lebring!"