Rettet die Musikhochschulen


Gast

/ #966

2013-08-03 11:46

Die als "Spezialisierung" getarnten Einsparungen an den Musikhochschulen gehen völlig an der späteren Arbeitsmarktrealität der Studierenden vorbei. Gesucht wird dort nämlich der Allrounder, der möglichst mehrere Instrumentalfächer beherrscht, im Einzelunterricht genauso gut ist wie in der Kooperation mit den allgemeinbildenden Schulen im Klassenunterricht, und der vorzugsweise auch noch EMP kann. Wenn seine Schüler dann in die Pubertät kommen, soll er von Klassik auf Pop umstellen, um die Motivation aufrecht zu erhalten, um dann später wieder zur Klassik auf fortgeschrittenem Niveau zu wechseln. Ach, und da die Musikschulen meist nur noch Teilzeitstellen zu vergeben haben - auf Honorarbasis, versteht sich - sollte er selbst ein exzellenter Musiker sein, damit er sich bei Konzerten noch etwas hinzuverdienen kann. Dies setzt voraus, dass er im Studium die Möglichkeit hat, über den Tellerrand des Hauptfachs hinauszuschauen und sich in möglichst vielen Gebieten Kenntnisse anzueignen. Das ist an einer "spezialisierten" Hochschule aber nicht möglich. Wo sollen denn die Absolventen dieser "Spezialhochschulen" später in ihrem "Spezialgebiet" so viel Arbeit finden, dass sie davon auch noch leben können? Vielleicht sollte sich Frau Bauer erst einmal gründlich über die Berufsrealität von Musikern informieren, bevor sie solche "Konzepte" erstellt!?!