Europaweite Videoüberwachung an Schlachthöfen und Dokumentation


Gast

/ #1899

2014-03-15 21:12


Ich sah dann immer meinen neugeborenen Enkel und seine kleinen Hoden vor mir.

Der Wendepunkt war, als ich einen Enkel bekam. Ich trug ­dieses kleine Wesen auf dem Arm und dachte an all die Ferkel, die ich eliminieren musste. Früher hat man ein überzähliges ­Ferkel mit der Flasche aufgezogen. Heute sind Sauen auf circa 20 Ferkel pro Wurf gezüchtet, sie haben aber nur Zitzen für 14 Ferkel. Man packt die schwächsten Ferkel und schlägt sie gegen die Wand, gegen eine Stange oder auf den Boden. Ich fragte mich: Mit ­welchem Recht machst du das? Ich konnte auch keine Ferkel mehr kastrieren. Das macht man, damit das Fleisch nicht nach Eber riecht. Ich sah dann immer meinen neugeborenen Enkel und seine kleinen Hoden vor mir.
Ich schlief nicht mehr, ich hatte Schmerzen, Panikattacken, Alpträume. Endlich konnte ich eine lange Kur in einer psychosomatischen Klinik machen. Dort riet man mir dringend, diese Arbeitswelt zu verlassen. Tierproduktion ade. Aus der Traum.

http://chrismon.evangelisch.de/artikel/2014/raus-aus-der-schweinefabrik-20708