Wir protestieren gegen die Schließung des Lukács-Archivs!


Gast

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2016-07-14 14:39

Die Liquideure des G.L.-Archivs sollten bedenken, dass der Zeitgeist weht, wo und wann er will. Ungarn selbst ist dafür ein exponiertes Beispiel (Von Horty, Rakosi, Kadar geht der Weg zu Orban). Darüberhinaus ist der Philosoph eine zentrale Figur nicht der ungarischen, sondern der europäischen Geistes- und Ideengeschichte. Lukács' vielfältige intellektuelle Andockmanöver überragen bei weitem sein unseliges stalinistisches Engagement und eröffnen ein so breites Spektrum der Sozialphilosophie und Kulturgeschichte, dass sein Werk nicht nur das geistige Eigentum der momentanen ungarischen Regierung ist. Allein in Österreich wurzelt diese weitausstrahlende Figur in den disparatesten Lagern, vom konservativen Neoklassiker Paul Ernst bis zum Linkssozialisten Ernst Fischer. Ich schließe mich daher dem Gedanken der Überführug des Archivs nach Wien an, sollte es Ungarn ernst sein mit der rückstandslosen Schließung dieses bedeutenden Archivs. Vorläufig fehlt einemdazu noch der Glaube. Denn allein dass sich die Budapester Verbindungen Thomas Manns über die Familie Georg Lukács' gestalteten, zeigt den unschätzbaren Kulturverlust auf, den diese Schließung zur Folge hätte. Siehe oben: Der Zeitgeist wird sich früher als gedacht gedreht haben - und dann wird Heulen und Zähneknirschen sein.    




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