Petition gegen die "FairPlay-Richtlinie" im Jugendfußball (NRW)
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Gast |
#362014-12-14 17:02Es geht doch garnicht darum, dass man Tabellen möchte. Die fairplayregeln sind super. Wenn sich jeder dran hält und jeder Trainer in der Lage ist, diese Regeln auch auszuleben. Das macht aber nicht jeder Trainer. Und das wird auch nie so sein. Es wird immer Trainer geben, die ihre Kinder dazu erziehen, gewinnorientiert zu spielen. Komme, was da wolle. Und deswegen wird FairPlay ohne Schiri nie wirklich funktionieren. Die Kinder unserer Mannschaft sind alle sehr sozial, geben den Ball mal eher ab, wenn sie eigentlich Einwurf haben, aber der andere Spieler sagt, dass der Gegner Einwurf hat. Was sie davon haben: sie werden beschimpft, gefoult, die Gegner lügen unseren Trainer an, werden von ihrem Trainer auch noch angestachelt. Deswegen wollen wir einen Schiri. Damit es bei der fairplayliga fair zugeht und nicht die Mannschaft gewinnt, die frecher, größer, oder skrupelloser ist. Ich kann meinem Kind eher erklären, dass der Schiri vielleicht eine Fehlentscheidung getroffen hat (das ist dann halt so), als dass ich erkläre, ihr habt verloren, keinen Freistoß bekommen oder das Tor nicht bekommen, weil der gegnerische Trainer oder die anderen Spieler eben so reagiert haben. Unser Sohn ist schon mehr als einmal völlig frustriert vom Platz gegangen, weil die Gegner unfair gespielt haben. Nicht, weil er nicht gewonnen hat. Und das ist das, worum es dem Eröffner der Petition geht. |
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Trainer |
#38 Re:2015-04-23 13:12:35Dem Kommentar #36 stimme ich als Trainer einer Kinderfußballmannschaft, die ebenfalls durch ähnliche Vorkommnisse benachteiligt worden ist, uneingeschränkt zu. - Und ich gehe noch weiter: Die Fair-Play-Liga ist nicht nur ungerecht, sondern kann im schlimmsten Fall auch die Gesundheit der Kinder beeinträchtigen. Untenstehend mal der Auszug eines Berichtes eines F-Jugend-Spieles aus der vergangenen Saison von der Webseite unseres Clubs (Namen der beteiligten Vereine sind unkenntlich gemacht): "Zum letzten Mal in dieser Saison mußten unsere F-Jugendlichen zu einem Pflichtspiel antreten und zum letzten Mal war dies eine Begegnung der vom niederrheinischen Fußballverband vorgeschriebenen "Fair-Play-Liga" ohne Schiedsrichter. Eine in der Theorie schöne Idee nach der die Kinder selbständig über Tore, Fouls und Einwürfe entscheiden können. Dass die Praxis oft anders aussieht konnte man am Samstag beim Spiel zwischen XXXXX und XXXXX beobachten, das mit 5:2 für XXXXX und vier mittelschwer verletzten Spielern endete. [...] Nach dem 1:0 blieben die XXXXX gefährlich durch einen ihnen von unserem Trainer nach Unstimmigkeiten der Spieler zugesprochenen Freistoß. [...] Bis dahin hatte unsere Mannschaft kaum Torchancen herausgearbeitet, weil sie wegen der ungewohnt harten Gangart der XXXXX mit Schubsern, Trikotzupfern und versteckten Fouls nicht in ihren gewohnten Spielfluß kamen. In der 12. Minute schien dann der Ausgleichstreffer nur noch Formsache zu sein, als unser Stürmer XXXXX alleine auf den gegnerischen Torhüter zustürmte. Doch im Augenblick des Abschlusses wurde er von einem Abwehrspieler der XXXXX mit einem Eishockey-Bodycheck niedergestreckt. Da es keinen Schiedsrichter gab, blieb der fällige Strafstoßpfiff trotz wütender Proteste der XXXXX aus. Im Anschluß an diese Partie meinte ein Offizieller der Gegnermannschaft zu dieser Szene: "Natürlich war das auch aus meiner Sicht ein Strafstoß, aber der Sinn der Fair-Play-Liga ist, dass sich die Kinder einigen. Und wenn sie sich nicht einigen, dann gibt es eben keinen Strafstoß." - Die offensichtliche Ungerechtigkeit führte dazu, dass auch unsere Kinder nun kräftig hinlangten. Erstes Opfer der wilden Treterei war aber unser Spielmacher XXXXX, auf den die XXXXX Kinder von ihrem Trainer offensichtlich angesetzt waren. Nachdem er nach Fouls in der 13. und 18. Minute weinend vom Platz getragen werden mußte, konnte er nach einer weiteren schmerzhaften Attacke in der 23. Minute nicht weiterspielen, so dass unsere Mannschaft entscheidend geschwächt war. - Wegen der Fair-Play-Regel und der daraus resultierenden Uneinigkeit der Kinder bei der Beurteilung der Spielszenen blieben natürlich alle drei Fouls ungeahndet. [...] In der Halbzeitpause beschwerte sich unser Trainer bei den Offiziellen des Gegners über die harte Gangart. Man einigte sich auf einen Schiedsrichter im zweiten Durchgang, der von der Gegnermannschaft gestellt wurde. Das Spiel blieb auch in der zweiten Halbzeit überhart, doch wurden dank des Schiedsrichters jetzt die übelsten Fouls auf beiden Seiten abgepfiffen. Jedoch blieb die Pfeife des netten älteren Herren weiterhin stumm, wenn seine Kinder mit Schubsern und Trikotzupfern arbeiteten. So auch in der Szene kurz nach der Halbzeit, als unser Mittelfeldspieler XXXXX in den Strafraum vorgedrungen war und durch Trikothalten zu Fall gebracht wurde. Im Fallen krachte er auf einen Gegenspieler, für den daraufhin die Partie verletzungsbedingt ebenfalls zu Ende war. [...] Trotz ihrer Führung hörte die Gegnermannschaft mit ihren Nickeligkeiten nicht auf. Im Gegenteil: Nachdem XXXXX, XXXXX und XXXXX kurz hintereinander vom Platz getragen werden mußten, hatte unser Trainer nur noch sechs spielfähige Feldspieler zur Verfügung, ehe sich XXXXX nach einer Behandlung mit Kältespray spielbereit zurückmeldete. Nach der Partie hatte unser Trainer Schwierigkeiten, die aufgebrachten Kinder zur Verabschiedung zu überreden. Immerhin: Neben unseren nicht gehfähigen Kindern XXXXX, XXXXX und XXXXX mußte auch ein Gegnerspieler die Verabschiedung auf dem Arm seines Trainers absolvieren. [...] Noch irgendwelche Fragen? |
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