Protest gegen die Novellierung des Tierschutzgesetzes 2012/ETN eV

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Cornelia Liebe

#13 Novellierung des TierSchG - Wem nutzt es wirklich?

2012-09-30 13:38

Wissen unsere Politiker überhaupt, worüber sie hier reden, diskutieren, abstimmen, urteilen, regieren?
Meine Ansicht lautet ganz klar: NEIN, diese unsere Führungskräfte der Nation, bezahlt mit unseren Abgaben und in unser aller Auftrag handelnd, verfügen über keinerlei oder nur wenig Hintergrundwissen, welches ihnen allerdings ein recht ansehnliches Monatsgehalt ("Diäten" klingt zu klein und bescheiden) beschert.
Unwissenheit alleine ist nicht verwerflich, keineswegs - sich aber die Unwissenheit bewusst zu erhalten oder sich der Wahrheit zu verschließen und dennoch ein Amt auszuüben, welches eines ganz fundierten Wissens bedarf, halte ich für ein Verbrechen!

Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner,
die von Ihnen getragenen Argumentationen und Entscheidungen im Zuge der Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes zeichnen leider einen in der deutschen Politik und Gesetzgebung (bzw. deren Auslegung) fortschreitenden Trend auf: Den Hang, den Opferschutz zunehmend einem perfiden (weil Gewinn bringenden??) TÄTERschutz hinten anzustellen! Lobbyisten einer nachweisbar Tierleid verursachenden "Kaste" dürfen sich hierzulande in gesetzlicher Legalität aalen - Dank Fürsprache "ahnungsloser" Politiker wie Ihnen, während TierSCHUTZ (und damit auch die Anerkennung derer, die sich für diesen aufopfern in dem Bestreben, eindeutiges Tierleid zu mildern oder zu verhindern) der eigentlich Ihre Aufgabe sein sollte, mit Füßen getreten wird.

Werte Frau Ministerin, handeln und urteilen Sie grundsätzlich wider besseres Wissen oder nehmen Sie das eindeutige Halbwissen Ihrer "Ghostwriter" und Zuträger ungeprüft auf, anstatt sich an der Front [nämlich in den Zentralen der Tierschutzvereine/-organisationen, in den Protectoras (ausl. Tierheimen), den Perreras (Tötungsstationen), den Tierkliniken, den Mastbetrieben etc.] unangemeldet und mit eigenen Sinnen vom Alltagsgeschehen zu überzeugen??

Ich lade Sie hiermit ein, bei einem deutschen "Schweineproduzenten" die gellenden Schreie der Ferkel anlässlich einer so scheinheilig als "betäubungslose Kastration" bezeichneten Misshandlung live mitzuerleben,
zusammen mit uns und auf unsere Kosten nach Nordspanien zu reisen, die Perrera [Tötungsstation] von Burgos (stellvertretend für die abertausenden Tiervernichtungslager in unseren Nachbarländern der EU, die es aber lt. Aussage der Amtstierärztin des Landratsamts Nürnberger-Land, Frau Elke Spengler-Weber, in der Form angeblich gar nicht gibt) aufzusuchen und sich davon zu überzeugen, wie "fürsorglich" diese Tiere untergebracht sind, nachdem man ihnen durch Tritte die Knochen gebrochen hat und ehe sie auf barbarische Art und Weise [Gift- u. Gasration eines Tieres muss für 5 reichen, der Todeskampft dauert entsprechend viele Tage!] über die Klinge springen.
Ferner sollten Sie die Arbeit unseres dortigen Partnertierheimes kennenlernen, dessen ehrenamtliche Mitarbeiter den täglichen Kampf ums Überleben kämpfen und Tränen vergießen in dem Bestreben, den vielen gequälten Seelen mit dem stetig schrumpfenden Etat bestmögliche Hilfe angedeihen zu lassen, die dafür beten, dass ihre Schützlinge bald ein Zuhause erhalten.
Ja, und wenn Sie dann noch können, wenn Ihnen bis dahin nicht die Nerven durchgegangen sind auf Grund des vielen Elends, von dem SIE und Ihre Polit-Kollegen/innen noch nicht einmal ansatzweise von hier aus eine Ahnung haben (wollten?), dann widmen Sie Ihre wertvolle Zeit doch einmal der zeit-, geld- und nervenaufwändigen Arbeit der deutschen Tierschutzvereine, die eben jenen gequälten und geschundenen Vierbeinern zu Hilfe eilen, deren Leid SIE qua Gesetz genehmigen bzw. hinauszögern wollen, deren Hilfsbedürftigkeit Sie mit Ihren Begründungen einen harschen Tritt in den Allerwertesten geben.

Ist Deutschland in Sachen Tierschutz noch zu retten?
Meine Ansicht: NEIN, nicht mit derart unbedarften und lernresistenten Politikern und nicht mit der Sorte von leitenden Amtsveterinären, die die Arbeit des Tierschutzes lieber durch Gleichsetzung mit dem Gewinn bringenden Treiben illegaler Tierhändler in den Schmutz ziehen, anstatt sich hierzulande der offensichtlichen Missstände und Defizite anzunehmen als da wären:
- osteuropäische Welpenhändler, die sich durch Verkauf von im Akkord gezüchteter u. totkranker Hundebabys den Sack fett machen und in Deutschland keine Sanktionen fürchten brauchen
- die die ohnehin mageren Gesetze vernachlässigenden Massentierhalter
- die vielen unnötigen Schlachttiertransporte über hunderte, tausende von Kilometer ohne ausreichende Betreuung
- die Tiervermehrer, die sich unter dem Schutz der selbsternannten Dachverbände (in Wirklichkeit auch nur Vereine, die sich allerdings einen Status direkt nach dem lieben Gott anmaßen!) züchterisch zu allem hinreißen lassen, so lange es dem eigenen Geldbeutel zuträglich scheint
- der großen Zahl von Landwirten, deren Tiere in ihren eigenen Exkrementen zu ersaufen drohen oder die auf Grund der vielen illegal verabreichten Medikamente zur Fleischgewinnung ungeignet wären und gar nicht in den Handel dürften
- den vielen sog. Öko-Erzeugern, deren Legehennen auch nicht mehr Platz haben als in herkömmlichen Betrieben nur mit dem Unterschied, dass deren Eier für das Doppelte verhökert werden
- die Profitgeier, die einen tagtäglich glauben lassen, dass es um die Menschheit ohne Tierversuche schlecht stünde und von daher mit frohem Lächeln auf den Lippen Tausende Tiere zu Tode foltern etc., etc.
Diese Liste würde ich gerne um ein Vielfaches fortsetzen wäre ich mir sicher, dass sie von Seiten der Politiker auch gelesen würde........

Werte Frau Ministerin Aigner,

bitte machen Sie sich schlau und plappern Sie nicht einfach Behauptungen und Ansichten derer nach, die in Ihren Diensten stehen, möglicher Weise nur ihre eigenen Felle davonschwimmen sehen und daher mit ihren Fehlberatungen zu einer derartigen "Verschlimmbesserung" des deutschen TierSchG beitragen wollen.

Bitte überzeugen Sie sich eigenhändig vom Gehalt dessen, was Sie als die Wahrheit und damit als Begründung für Ihre Entscheidung der Gesetzesänderung ansehen. SPRECHEN SIE MIT DEN MENSCHEN, die sich täglich und nächtens an der Basis den Hintern aufreissen zum Wohle der Tiere und vernachlässigen Sie das Gerede der Theoretiker, die sich ihre Weisheit nur irgendwo angelesen haben anstatt sich selbst kundig zu machen

Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Liebe,
Tierschutzverein TierNotTeam e.V.

Antworten

Agnos

#305 Re: Novellierung des TierSchG - Wem nutzt es wirklich?

2012-10-11 00:42:00

#13: Cornelia Liebe - Novellierung des TierSchG - Wem nutzt es wirklich?

Alles schön und gut. Es kann sich doch jeder entsprechend teureres Fleisch aus guter Haltung und Schlachtung kaufen. Wer das nicht möchte, will vermutlich auch nicht die damit einher gehenden höheren Preise bezahlen.

Tier haben aus meiner Sicht keine Menschenrechte und solange selbige in weiten Teilen der Welt mit Füßen getreten werden ist es mir um ehrlich zu sein relativ gleich ob das Fleisch auf meinem Teller bis kurz vor seiner Schlachtung munter und beschwingt auf der Weide spaziert ist.


Gast

#403 Re: Novellierung des TierSchG - Wem nutzt es wirklich?

2012-10-15 16:28:29