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Gast

/ #1670 Fortsetzung 18.01.14 Demo "Wir haben es satt!" in Berlin

2014-01-18 22:50

TAGESSCHAU
Video
Berlin: Mehrere zehntausend Menschen demonstrieren für Kurswechsel in Agrarpolitik
18.01.2014 20:10 Uhr
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LINK MIT VIELEN FOTOS:
Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung - Barrigsen, Dedensen ...
www.buerger-massen.de/‎




RP Online
18. Januar 2014 | 16.19 Uhr
Protest gegen Agrarpolitik in Berlin
Demo mit 70 Treckern und 30.000 Menschen


30.000 Menschen: Große Demo gegen Agrarpolitik

Berlin. Rund 30.000 Menschen haben am Samstag in Berlin gegen Massentierhaltung und gentechnisch veränderte Landwirtschaftsprodukte demonstriert.
Unter dem Motto "Wir haben es satt" führten nach Angaben der Veranstalter "hunderte Bauern und 70 Trecker" die Menge vom Potsdamer Platz zum Kanzleramt, um gegen die Landwirtschaftspolitik der Regierung zu protestieren. Anlass für die Demonstration war die derzeit in Berlin stattfindende Grüne Woche.
Die Demonstranten forderten einen Kurswechsel in der Agrarpolitik. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für eine "tiergerechte und ökologische Agrarwende" einsetzen.
"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", erklärte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte "eine Landwirtschaftspolitik, die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."
Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die mehr als 100 Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund). Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
Der Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, erklärte, die Zukunft der Landwirte hänge davon ab, ob sie weiterhin gentechnikfrei produzieren könnten. Es sei entscheidend, dass die Bundesregierung in Brüssel mit einem klaren Nein gegen die Zulassung der Gentech-Maissorte "1507" stimme.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder forderte ein neues Denken und Handeln bei der Tierhaltung. "Immer größere Bestände mit immer mehr manipulierten Hochleistungstieren" seien ein Irrweg.
Am Funkturm befestigten Kritiker der Grünen Woche am Samstag in großer Höhe ein Transparent. Darauf stand nach Angaben einer Sprecherin: "Bloß nicht genau hinsehen". Darunter war das Symbol der drei Affen zu sehen, die nicht hören, nicht sehen und nicht sprechen. Die Gruppe "Grüne Woche demaskieren" wurde erst kürzlich von Tier- und Umweltschützern gegründet.
Die Proteste fanden aus Anlass der Landwirtschaftsschau Grüne Woche statt, die zurzeit in den Berliner Messehallen landwirtschaftliche Erzeugnisse aus aller Welt zeigt. Sie dauert noch bis zum kommenden Sonntag. Mit rund 1700 Ausstellern aus 70 Ländern verzeichnet sie nach Angaben der Messe Berlin in diesem Jahr die höchste Länderbeteiligung seit der ersten Grünen Woche 1926. Die Ausstellerzahl ist die höchste seit 15 Jahren.
mec/wesAFP

Berliner Zeitung
Grüne Woche Mit dem Trecker nach Berlin
Von Frauke Hinrichsen

300 Kilometer bis Berlin, acht Stunden unterwegs: Franz-Ludwig Tober, Joachim Maunz und Marvin Düwert.
Foto: Berliner Zeitung/Frauke Hinrichsen
Mit einer Demo am Potsdamer Platz, protestieren Bauern gegen die industrielle Landwirtschaft. Zum vierten Mal findet zum Auftakt der Grünen Woche die „Wir haben es satt“-Demonstration statt.
Gelegentlich zuckt die Tachonadel noch ein winziges Stück nach oben, fällt dann wieder zurück und beruhigt sich. „41 Kilometer pro Stunde ist das absolute Maximum“, sagt Franz-Ludwig Tober. Er drückt aufs Gaspedal und lacht, „ist doch gemütlich, und man sieht schön viel von der Landschaft, wenn es nicht gerade so neblig wäre.“ Dicke Frühnebelschwaden hängen über den Stoppelfeldern, eine dünne Schneeschicht verdeckt den Boden. Der 21-Jährige bremst, lenkt den Trecker rechts neben die Straße, um einem Sattelschlepper im Gegenverkehr Platz zu machen. Dann fährt er weiter.
Tober hat es sich bequem gemacht in der Kabine, gerade ist er in Berghof im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern aufgebrochen. Er ist auf dem Weg nach Berlin, das sind etwa 300 Kilometer. Zu dritt fahren sie zur Demonstration, Tober folgt dem Trecker eines Nachbarn, der wiederum einen Trecker auf einem Anhänger hinter sich herschleppt.
Hohe Pacht für Biohof
Zum vierten Mal findet zum Auftakt der Grünen Woche die „Wir haben es satt“-Demonstration gegen die industrielle Landwirtschaft statt. Zum zweiten Mal fährt Tober den langen Weg, um mit dem Trecker dabei zu sein. „Bei der Grünen Woche geht es doch um groß, größer, am größten. Es muss mehr für kleine Höfe getan werden.“ 200 Mutterschafe haben sein Vater und er auf ihrem Biohof in Berghof zwanzig Kilometer südlich von Stralsund. 120 Hektar Land gehören dazu, sie bauen Getreide an und Kleegras für die Schafe. „Für die kleinen Biohöfe sind die Pachtpreise ein Riesenproblem. Ein Hektar guter Ackerboden kostet 500 bis 700 Euro Pacht pro Jahr, im Verkauf von der Bodenvermögensverwertungsgesellschaft, kurz BVVG, 22 000 Euro.“ Das könnten sich nur die größeren Betriebe unter Einsatz von Düngemitteln und bei häufigen Ernten leisten. Tober findet es wichtig, dass die Landwirte schon im vergangenen Jahr durch die Demonstrationen bei den Eröffnungsreden der Politiker Präsenz gezeigt haben.
Seit er zwölf ist, fährt Tober Trecker. Der rund achtstündige Trecker-Marathon macht ihm nichts aus, die Vorderachsen sind gefedert, die Kabine ist warm, Tober hat sich dort eine kleine Stereoanlage eingebaut. „Die Trecker sind schön bequem geworden.“
Die kleine Kolonne kommt auf den schlechten Straßen oft nur langsam voran. Auf einem anderen Trecker sitzt Marvin Düwert (27) am Steuer. Er arbeitet auf dem kleinen Demeter-Hof „Alter Pfarrhof Elmenhorst“ und fährt zum dritten Mal zur Demo. Auch er kritisiert hohe Pachten und Bodenpreise, die kleine Höfe in den Ruin treiben. „170 Hektar hat der Hof, auf dem ich arbeite, er ernährt fünf Familien. Soziale Kompetenz müsste bei der Bemessung der Subventionen auch eine Rolle spielen.“
Neben Düwert sitzt Joachim Maunz, sein Trecker wird auf dem Anhänger nach Berlin transportiert. Maunz hat vor fünf Jahren in Wolfsdorf seinen Biohof gegründet. Zusammen mit seiner Frau baut er Gemüse und Obst an, betreibt eine kleine Imkerei und vermietet Zimmer. Ihn treibt vor allem die Empörung über das transatlantische Freihandelsabkommen nach Berlin. „Dadurch kommt nicht nur die Gentechnik durch die Hintertür zurück, sondern die Staaten werden entmachtet“, sagt der 48-Jährige.
Der Nebel hat sich verzogen, die drei Männer haben die Bundesstraße 96 erreicht. Hier können sie aufs Gaspedal drücken. In Berlin wird das Fahren anstrengender. „Dort fahren einige Leute ganz schön krass“, sagt Franz-Ludwig Tober. Hauptsache, ruhig bleiben, ist sein Motto. Trotzdem sei die Fahrt ein bisschen wie Urlaub, „aber mit einem vernünftigen und wichtigen Hintergrund“. Bei der Demo am Sonnabend um 11 Uhr am Potsdamer Platz wird Tober seinen Vater treffen – er kommt mit der Bahn.

ZDF heute.de

18.1.2014
"Wir haben es satt!"-Demonstration
"Agrarindustrie trägt zu Hunger auf der Welt bei"


Bild Schweinemastanlage


Video Treibhausgase durch Branche


Video Zu 80 Prozent aus der Region


Video Wie gut ist Billig-Bio?

Kurzmeldung
• Berlin: Tausende demonstrieren für eine Agrarwende 18:23 Uhr
Mehrere tausend Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet haben bei einer Großdemonstration in Berlin für eine Agrarwende protestiert. Ein Bündnis aus über 50 Umwelt-, Verbraucherschutz- und Entwicklungsorganisationen sowie Bürgerinitiativen und Landwirtschaftsverbänden hatte zu dem Protest aufgerufen. Die Teilnehmer forderten ein weltweites Recht auf Nahrung, gesundes und bezahlbares Essen für alle Menschen, faire Preise sowie artgerechte Tierhaltung. Anlass der Großdemo ist die derzeit in Berlin stattfindende Internationale Grüne Woche.
Gegen "agrarindustrielle Massenproduktion" demonstriert heute ein großes Aktionsbündnis in Berlin - nicht weit entfernt von der Grünen Woche. Im heute.de-Interview erklärt der Bauernführer Rudolf Bühler die Ziele der Aktion und warum er Kanzlerin Merkel mit seiner Schweineherde besucht hat.
heute.de: " Wir haben es satt!", unter diesem Motto hat ein Aktionsbündnis zu einer Großdemonstration in Berlin aufgerufen. Was ist aus Ihrer Sicht so schlimm an der Agrarindustrie?
Rudolf Bühler: Mit Agrarindustrie meinen wir Riesenbetriebe, die mehrere Tausend Hektar bewirtschaften. Wir reden auch über die Verflechtungen von Agrarchemiekonzernen, von Landraub in Entwicklungsländern und von Sozialdumping nicht nur in Deutschland, sondern international. Die Agrarindustrie, die von der Bundesregierung seit Jahren gefördert wird, geht in die falsche Richtung. Wir brauchen dagegen eine bäuerliche, ökologisch gesunde Landwirtschaft, die de facto viel effizienter ist als die Agrarindustrie, die weder ressourceneffizient ist noch sozial verträglich.
Zur Person

Rudolf Bühler gilt als moderner Traditionalist und "Bauernführer". Der 61-jährige Biobauer und Agrar-Ingenieur ist Gründer und Chef der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall ( Besh), die derzeit 1.460 Mitglieder umfasst. 1997 initiierte Bühler auch die Gründung des "Verbands für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft" (Ecoland). Bühler arbeitete als landwirtschaftlicher Entwicklungshelfer in Afrika und Asien. Er unterhält neben seinem Öko-Bauernhof in Wolpertshausen mehrere internationale Hilfsprojekte, unter anderem in Serbien und Rumänien sowie für indigene Völker in Indien.
heute.de: Wie begründen Sie diese Vorwürfe?
Bühler: Die Agrarindustrie nutzt zum Beispiel eine Fülle von Pestiziden und die gehen ins Grundwasser oder schädigen die Gesundheit der Bevölkerung. Aber das fließt überhaupt nicht in die Kosten ihrer Produkte ein. Diese Kosten muss die Gesellschaft tragen. Bundesregierung und EU befinden sich auf einem Irrweg, wenn sie diese Art von Agrarindustrie weiter so massiv fördern.
heute.de: Die Großbetriebe sind wichtige Arbeitgeber und versorgen Millionen von Verbrauchern mit günstiger Ware. Da ist doch zumindest in Deutschland ein funktionierender Markt oder wie sehen Sie das?
Bühler: Bäuerliche Betriebe und ökologische Landwirtschaft schaffen mehr Arbeitsplätze als Monostrukturen. Global betrachtet, trägt die Agrarindustrie sogar zu Hunger auf der Welt bei. Denn ihr Geschäft basiert auf Importen von Futtermitteln. Beispiel Sojaschrot: 99 Prozent des europäischen Bedarfs wird importiert. Das heißt: Die EU-Agrarindustrie kauft den armen Ländern ihr Essen weg, füttert hier Masttiere heraus und exportiert dann wieder das Fleisch. Das ist doch Nonsens hoch drei.
heute.de: Wie stark sehen Sie die Verbraucher in der Verantwortung?
Bühler: Leider kaufen gut 60 Prozent der Konsumenten ihr Fleisch in den Discountmärkten. Das ist natürlich eine Frage der Aufklärung und ich sehe bewusstes Essen zunehmend als politisches Anliegen: Wenn Konsumenten ihre Lebensmittel aus dem Discounter kaufen, unterstützen sie Agrarindustrie, Gentechnik und Sozialdumping. Wenn hochwertige Lebensmittel verzehrt werden, so wird bäuerliche, nachhaltige und sozialverträgliche Landwirtschaft unterstützt.
Die Grüne Woche
Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist die weltgrößte Schau der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus. Präsentiert werden rund 100.000 Nahrungs- und Genussmittel, Tausende Tiere und Blüten. Regelmäßig kommen mehr als 1.500 Anbieter aus über 60 Ländern. Partnerland der 79. Auflage vom 17. bis 26. Januar ist Estland.
Experten und Politiker diskutieren auf der Grünen Woche Fragen der modernen Landwirtschaft und der Ernährungsbranche in zahlreichen Kongressen, Foren, Podiumsrunden und Seminaren. Seit einigen Jahren nutzen auch Kritiker der modernen Ernährungsindustrie die Messe als Podium.
Im vergangenen Jahr zog die Grüne Woche 407.000 Besucher an, davon waren 98.000 Fachbesucher. Gut ein Drittel der 1.574 Aussteller kam aus dem Ausland. Die Unternehmen probieren in Berlin auch aus, wie gut neue Produkte beim Publikum ankommen.
heute.de: Jedes Jahr schließen in Deutschland etwa 10.000 Bauern ihre Betriebe. Ohne Großproduzenten wird es Versorgungsengpässe geben, oder?
Bühler: Es sind Kleinstbetriebe, die aufgeben, weil häufig die Preise für landwirtschaftliche Produkte nicht ihre Kosten decken. Diese Strukturen gehen dann in den mittleren Betrieben auf. Das Land geht also nicht verloren. Aber auch ganz generell: Wir haben eine Überproduktion in Deutschland, es wird niemand hungern. Im Gegenteil: Wenn wir etwas weniger produzieren würden, müssten kein Fleisch und keine Milch mehr exportiert werden. Das würde etwa Märkte in Afrika entlasten, wo billige, massiv subventionierte EU-Produkte Waren lokaler Erzeuger verdrängen und Kleinbauern so um ihr Einkommen bringen.
heute.de: Mit einer Herde Schweine haben Sie in dieser Woche schon vor dem Kanzleramt demonstriert. Warum das?
Bühler: Der Auftritt bei Frau Merkel hat eine Symbolik, weil genau unser Schwäbisch-Hällisches Landschwein, eine alte, gefährdete Rasse, von uns Bauern gerettet wurde. Dieses Schwein ist heute auch ein Symbol bäuerlichen Widerstands geworden gegen Monsanto und die Agrarkonzerne, die 2009 das Schweinepatent – auch für unsere Tiere – durchsetzen wollten. Unglaublich, dass die Gentech-Industrie versucht, bäuerliche Ressourcen in der Pflanzen- und Tierzucht zu patentieren. Wir wehren uns aber dagegen, dass wir geopfert werden sollen für die Geschäfte der Großindustrie und Chemiemultis.
Das Interview führte Marcel Burkhardt
18.01.2014

SPIEGEL ONLINE
18.1.2014
Grüne Woche: Zehntausende demonstrieren gegen die Agrarindustrie
Zehntausende Menschen protestieren in Berlin friedlich für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft. Unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" forderten die Teilnehmer am Rande der Grünen Woche von der Bundesregierung eine agrarpolitische Wende.

DPA
Demonstranten am Potsdamer Platz in Berlin: "Wir haben Agrarindustrie satt!"
Berlin - Mehrere zehntausend Menschen sind in Berlin für einen besseren Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Zu der Demonstration unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" hatte ein breites Bündnis aus Tierschützern, Verbraucher-, Umwelt- und Bauernorganisationen aufgerufen. Am Rande der Grünen Woche forderten die Teilnehmer von der Bundesregierung eine Wende in der Agrarpolitik.
Nach Informationen des Veranstalters hatten bis zum frühen Nachmittag etwa 30.000 Menschen an dem Protestzug teilgenommen. Rund 70 Traktoren seien dem Protestzug vorweggefahren, hieß es. Einige Landwirte seien mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden lang angereist.
Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) begrüßte, dass sich Demonstranten an der politischen Debatte beteiligten. "Alle Argumente, die dort vorgetragen werden, spielen auch in unserer Diskussion eine Rolle und haben ihre Berechtigung", sagte er. Es sei gut, dass die Demonstranten ihre Meinung sagten, "weil es zeigt, dass viele Menschen sich Gedanken machen um die Welternährung". Gute Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität wollten alle erreichen. Über den Weg dorthin gebe es allerdings verschiedene Ansichten.
Grünen-Chefin Simone Peter nannte die Demonstration in einer Mitteilung "ein deutliches Stoppschild gegen Massentierhaltung in Megamastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen". Der Ökolandbau zeige, dass es auch anders gehe. Der Biobranche dürften keine Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, weil der neue Agrarminister vor allem auf industrielle Massenproduktion setze.
Die Veranstalter kritisierten besonders das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. "Hinter verschlossenen Türen verhandelt die EU-Kommission über ein Freihandelsabkommen, das Bauern und Verbrauchern gleichermaßen schadet", sagte einer der Veranstalter, Jochen Fritz.
Auf dem Berliner Messegelände kletterten einige Protestierende auf den Funkturm, um für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Bloß nicht genau hinsehen". Die Polizei sperrte die Umgebung ab.
Auf Transparenten der Teilnehmer der offiziellen Demonstration in Berlin-Mitte hieß es unter anderem "Kein Gen-Food" oder "Gegen Wachstumswahn". Der Protestzug hatte am Vormittag am Potsdamer Platz begonnen, die Demonstranten liefen und fuhren anschließend zum Kanzleramt. Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung friedlich. Autofahrer mussten sich auf Staus und Umleitungen einstellen.
nck/dpa


Deutsche Wirtschaftsnachrichten
+++Breaking News+++
Zehntausende protestieren gegen Agrar-Industrie in Berlin
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 18.01.14, 14:39 | Aktualisiert: 18.01.14, 18:38 | 50 Kommentare
Am Vormittag kam es in Berlin zu Verkehrsbehinderung aufgrund einer Demonstration von Umweltschützern. Zum Start der „Grünen Woche“ protestieren derzeit Tausende für mehr Tier- und Umweltschutz und besseres Essen. Der Slogan „Wir haben Agrarindustrie satt“ richtet sich auch an Regierungsvertreter aus mehr als 70 Staaten, die später zu einer Konferenz in Berlin zusammenkommen.

Tausende Menschen demonstrieren bei der Auftaktkundgebung in Berlin. (Foto: Facebook/Wir haben es satt)
In Berlin sind am Vormittag tausende Demonstranten auf dem Potzdamer Platz zu einer Demonstration für mehr Tier- und Umweltschutz zusammengekommen. Am Vormittag kam es zu Verkehrsbehinderungen aufgrund des Demonstrationszuges.
Zum Start der Grünen Woche richten sich die Proteste auch gegen die Agrar-Industrie. Regierungsvertreter aus über 70 Ländern wollen auf einer Konferenz in Berlin am Samstag über die Sicherung der Welternährung beraten.
Die Demo findet statt unter dem Titel „Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Für Alle!” Die Spekulationen mit Grundnahrungsmittel treiben weltweit die Preise in die Höhe. Die EU ist bemüht, dem einen Riegel vorzuschieben (mehr hier).
Der weltweite Kampf um die Lebensmittel ist jedoch nicht mehr aufzuholen. Investoren streiten sich weltweit um die wertvollsten Ackerflächen (hier). Konzerne wie Monsanto wollen ihre genmanipulierten Lebensmittel weltweit – auch in der EU – auf den Markt bringen. (hier).
Auf der Demonstration sind auch Banner gegen das Freihandels-Abkommen TTIP zu sehen. Durch das Abkommen zwischen den EU und der USA könnte Fleisch mit Chlor- und Hormonzusätzen auf den europäischen Markt gelangen (mehr zum Anflug der Chlor-Hühnchen – hier).