Religion-Ethik-Luzern

Eicher

/ #3

2014-10-30 09:18

1. Im europäischen Bewusstsein ereignet sich heute der Übergang von den traditionellen Religionen zur offenen Spiritualität. In dem Vorgang zeigt sich, dass die aufgeklärte Vernunft ihrer Selbstreflexion auf die Grundsymbole des Daseins nicht entraten kann.

 

2. Die empirische Forschung zeigt, dass der in der Bundesrepublik auf der Basis wissenschaftlicher Theologie durchgeführte Religionsunterricht eine demokratisierende, eine pazifizierende und eine kreative innovierende Funktion hat. Dafür stehen der Mauerfall von 1989, das Verhältnis Deutschlands zum Judentum und der minimale Rechtsextremismus in der Politik (weniger als 3 %) sowie die Bereicherung von Literatur, Kunst und Medialer Welt durch die Kenntnis der religiösen Traditionen und der ethischen Reflexion.

 

 

3. Die elementaren Aufgaben nachhaltiger Veränderungen in Bezug auf Natur, Technik und Völkerverständigung bedürfen ebenso der Durcharbeitung religiöser Symbolik und ethischer Vorstellungen wie die Pflege der elementaren kommunikativen und sozialen Strukturen. Dazu genügen die Fächer Geschichte, Deutsch und Literatur, Philosophie und Kunst nicht, weil sie die langfristige Symbolik im Volksglauben und in den ethisch maßgeblichen Gestalten nicht von innen heraus erarbeiten.