Rettet die Musikhochschulen

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Gast

#1052 Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

2013-08-07 12:58

http://www.youtube.com/watch?v=GtZxjbFpNOA

Standortdiskussion Musikhochschule Trossingen
Kulturfabrik Kesselhaus Trossingen, 02. August 2013: Wissenschaftsministerin Theresia Bauer stellt der Bevölkerung das Eckpunktepapier des MWK zur Zukunft der baden-württembergischen Musikhochschulen vor.

03:15 - Rede Ministerin Bauer
24:34 - Bürgermeister Dr. Clemens Maier
39:52 - Rektorin Prof. Elisabeth Gutjahr
50:30 - AStA der Musikhochschule Trossingen
56:33 - Fragen/Statements der Bevölkerung

Antworten


Gast

#1076 Re: Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

2013-08-08 09:41:27

#1052: - Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

Die einführenden Worte der Frau Ministerin kann ich nur als äußerst zynisch empfinden. Seit vielen Jahren wird an der Abwärtsschraube bei den Honoraren der Musiker gedreht. Nachdem jetzt genügend Musiker in prekären Arbeitsverhältnissen sind, argumentiert die Ministerin, dass man Studienplätze einsparen müsse, um den Studenten zu ersparen, später unter solchen Bedingungen arbeiten zu müssen. Wie wäre es denn, wenn man stattdessen die Arbeitsbedingungen mal wieder verbessern würde?

 

Vielen Dank dagegen an Frau Prof. Gutjahr für ihre mit viel Herzblut und Fachkompetenz vorgetragene Rede.

Noch eine kleine Anmerkung zur EMP: EMPler sollen vorbereiten auf die ganze Bandbreite der Musikkultur. Das können sie nur an einer Vollhochschule, denn wo sonst sollen sie selbst die ganze Bandbreite kennen lernen?

Theo

#1079 Re: Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

2013-08-08 11:38:53

#1052: - Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

Die Präsidentin in Trossingen und der Präsident in Mannheim sind wahrlich nicht zu beneiden. Sie müssen gegen verschiedene Gegner antreten.

Da ist zunächst die Landesregierung. Die zuständige Ministerin soll angeblich ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten. Dabei ist die vielbeklagte Schieflage des Haushalts gewiss nicht durch übertriebe Ausgaben in Kultur und Wissenschaft entstanden! Sie versucht trotzdem die gewünschten Mittel einzutreiben. Außerdem will sie dem Ganzen noch den Anstrich einer weitsichtigen Planung verpassen.

Nun kommen die Kollegen von den anderen Hochschulen ins Spiel. Sie versorgen, quasi als Hilfstruppe, die Ministerin mit der geeigneten Munition, damit sie ihre „Zukunftsvision“ mit angeblichen Sachargumenten unterfüttern kann. („Ich glaube nur an die Statistiken, die ich selber gefälscht habe!“ – Ausspruch eines bekannten Staatsmannes aus dem 20. Jh.) Flankenschutz durch die Hilfswilligen bei unerwarteten  Entwicklungen dürfte eingeschlossen sein. Als Gegenleistung bleiben sie (die Hilfswilligen!) von größeren Grausamkeiten verschont.

Die weitgehend „neutrale“ Haltung der Medien wurde in diesem Forum bereits angesprochen. Sie erschwert die Situation der Präsidentin und des Präsidenten weiter. Ohne geeignetes Podium bleiben ihre Argumente ungehört. Ein Aufschrei der Massen ist somit nicht zu erwarten.

Das ist keine beneidenswerte Situation. Umso mehr sollten sich die Freunde und Förderer beider Institutionen jetzt einsetzen. Ansonsten wird leider jede Hilfe zu spät kommen.


Gast

#1086 Re: Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

2013-08-08 14:10:45

#1052: - Ministerin Bauer auf dem Podium in Trossingen

Anmerkungen zur Standortdiskussion:

auf der einen Seite, Wortmeldungen von Mitgliedern und Studierenden der Musikhochschule und aus dem Hochschulumfeld,

engagiert, meist gut artikuliert, präzise, voll Idealismus, viel Sachverstand, die komplexe Materie verstehend, herausragend, wahrscheinlich meist unterbezahlt, ohne Macht und Geld, hätten viel zu sagen, aber man hört sie nicht.

auf der anderen Seite:

eine Ministerin, deren Sprache verrät, dass sie die komplexen Zusammenhänge einer gediegenen Musikausbildung ganz einfach nicht versteht, sich in Redefloskeln verliert, Stehsätze wiederholt und eigentlich nichts Inhaltliches zu sagen hat, aber ausgestattet ist mit viel Macht und Geld. Und sie darf entscheiden - wahrscheinlich total falsch...

Und die Zeitungen schreiben dazu sehr wenig...

Großer Respekt auch vor Bürgermeister Dr. Maier!