Europaweite Videoüberwachung an Schlachthöfen und Dokumentation

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Wasmut Reyer

#128 Was ist "integrative" Tierschutzpolitik?

2012-12-20 02:54

#123: Argus - Re: Europaweite Videoüberwachung an Schlachthöfen u. Dokumentation

Vielen Dank für Ihre anerkennenden Worte. – Gerne beantworte ich Ihre Frage:

Das Wort „integrativ“ bezeichnet hier eine bestimmte Methode, nämlich eine, die etwas bisher Unvollständiges zu einem Ganzen macht, indem sie etwas Neues hineinbringt. Im Bereich Tierschutz halte ich ich das Wort deshalb für wichtig, weil bisher von allen Benutzern des Wortes Tierschutz-Politik darunter eine unzulängliche, bei den Lösungskonzepten nicht ganzheitlich verfahrende Politik verstanden wird.  Die Anstrengungen all derer, die sich für den Tierschutz einsetzen, müssen infolge dieser dilettantischen Auffassung von Tierschutzpolitik zwangsläufig scheitern.

Bisherige tierschutzpolitische Konzepte bestehen nur in einem mehr oder weniger vollständigen Katalog praktischer Forderungen, wie sie von einem ethischen Standpunkt aus an den Gesetzgeber gestellt werden müßten. Diese Konzepte treffen aber in der harten politischen Realität auf Gegenkonzepte, die von Politikern  vertreten werden, die auf Gebieten mit ganz anderen Zielvorstellungen tätig sind, Gebiete, in denen aber Tiere eine Rolle spielen. Das sind z.B. die Agrar- und allgemeine Wirtschaftspolitik, die  Forschungspolitik oder die Gesundheitspolitik.

Bei jeder politischen Entscheidung trifft die kleine "Tierschützer"-Gruppe auf eine große Zahl von Meinungsgegnern, die an Tierschutz nicht interessiert sind oder ihm gar feindlich gegenüberstehen. Es ist kein Wunder, daß dann immer die in den Augen einer Mehrheit  gewichtiger erscheinenden Argumente siegen. Das sind im Regelfall nicht die Gesichtspunkte des Tierschutzes, sondern wirtschaft- liche und allgemeine politische Interessen, z.B. Handelsbeziehungen zu Japan oder die Beachtung europäischer Verträge.

Zusätzlich wird bei diesen Debatten die Tierschutzseite durch den Vorwurf gelähmt, einseitig zu sein und in ihrer Denkweise andere, größere und wichtigere Ziele nicht zu erkennen. Das wiederholte sich seit Beginn unserer Bundesrepublik unzählige Male. Echter Tierschutz konnte sich dadurch nicht durchgängig entwickeln, und selbst millionenfache Grausamkeiten an Tieren konnten so nicht  beseitigt werden.

Wenn jedoch in Form einer neuartigen Tierschutzpolitik

von den Tierschutzverfechtern in ihre Konzepte ganz bewußt diejenigen Zielvorstellungen konkurrierender Politikgebiete ein-        bezogen werden, die mit dem Tierschutzgedanken grundsätzlich vereinbar sind (z.B. wissenschaftliche Forschung) und dadurch neue, ganzheitliche Lösungen präsentiert werden und wenn bei nicht dem Tierschutz vereinbaren Konkurenzzielen nicht resigniert wird, sondern versucht wird, die betreffende Grundweichenstellung zu ändern (z.B. eine GG-Formulierung) –

dann wird gegenwärtig nicht möglich Erscheinendes möglich gemacht. Das betrifft z.B. die angeblich im Rahmen der gegenwärtigen Ge-   setzeslage nicht verhinderbaren Grausamkeiten bei Tierexperimenten, bei der Intensivtierhaltung, der genetischen Tierverän-derung und bei den Tötungsmethoden.

Ein denkbarer Einwand gegen integrative Tierschutzpolitik wäre, daß sie zu faulen Kompromissen führe und dadurch Tierschutzziele abschwäche. Das wäre ein großer Irrtum, denn weit eher würde das Gegenteil eintreten: Die Wahrscheinlichkeit würde sich erhöhen, daß Tierschutz nicht, wie bisher, nur bruchstückhaft realisiert wird. Die Gegner echten, durchgreifenden Tierschutzes könnten seinen Fürsprechern nämlich nicht länger Einseitigkeit, Unvernunft oder Realitätsblindheit vorwerfen, weil diese Realität in dieser Tierschutz-politik neuer Art schon von vornherein integriert ist.

Ein solch wesentlich breiter  als bisher angelegter Tierschutz würde in der allgemeinen Politik an Ansehen gewinnen. Er würde von seiner Nebenrolle wegkommen, und eines nicht allzu fernen Tages würde die politische Einbeziehung des Staatszieles Tierschutz ebenso selbstverständlich sein, wie bisher schon beispielsweise die Beachtung der Staatsziele Bildung oder soziale Gerechtigkeit.

 

 

 

 

 

 

Antworten

DanielaBress

#141 Re: Was ist "integrative" Tierschutzpolitik?

2012-12-23 21:53:46

#128: Wasmut Reyer - Was ist "integrative" Tierschutzpolitik?

Bla, bla, bla, Respekt, Sie gehören in die hiesige "Politik".

Nur, daß Politik im eigentlichen Sinne schon sehr lange nicht mehr stattfindet. Was sich heutzutage "Politiker" nennt, ist nichts weiter als der Sklave von Finanz- und Großwirtschaft - der Bürger wie eh und je Fronarbeiter für wenige Lehnsherren in aktueller Gestalt weniger Großindustrieller und Aktionäre, bezahlt wird mit steuerfinanzierten Im- und Exportsubventionen.

Das nennt man dann Globalisierung, statt es beim realen Namen zu nennen: fortschreitende Staatenpleite mit virtuell steigendem Reichtum einiger weniger oder glauben Sie ernsthaft, daß sich ein ägyptischer Bauer den Transport seiner Zwiebeln nach Deutschland leisten könnte und von uns auch noch einen entsprechenden Preis erzielte, um Gewinn zu machen? Doch dank der vollkommen einfältigen Steuerzahler, welche mit wachsender Begeisterung über Import"schnäppchen" immer weiter die Verluste der Globalisierung ausgleichen, glaubt der ägyptische Bauer weiter an seinen Gewinn und der deutsche Konsument an sein "Schnäppchen" - früher nannte man das schlicht Blödheit, aber solche Äußerungen sind ja heute nicht mehr populär!

Zum Thema "Tierschutz" brauchen sie gar nicht so viele Worte zu verschwenden, denn der einzige Grund, weshalb dieser Solche sich niemals etablieren wird, ist schlicht die menschliche Natur.

Die Masse der Menschen ist entweder "nur" ignorant, bequem und verheuchelt, schimpft über Metzger, während sie nach günstigen Schnäppchen an der Fleischtheke sucht oder verdammt die Spanier für ihre Stierkämpfe, während sie als Europäer mithilfe der EU-Agrarsubventionen die Zucht der Kampfstiere und den Ausbau der Arenen bezahlt und ist sich nicht einmal der Tatsache bewußt, daß der Großteil der Spanier verzweifelt versucht, diesen Unsinn endgültig abzuschaffen, während die Franzosen an ihren Stierkämpfen, samt Beteiligung von Pferden, denen während einer solchen Veranstaltung auch schon mal die Därme heraushängen, festhalten wollen.

Tja, und der Rest unserer ach so überlegenen Spezies zeichnet sich durch Gier nach Macht und Geld aus und ist wie die eben beschriebenen Cousins zu dämlich zu erkennen, daß wir bereits mehr als die Hälfte des Weges zu unserer eigenen Ausrottung zurückgelegt haben. Wirklich irre intelligent der Mensch - vergleichbar nur mit einem Krebsgeschwür, welches wie wir den eigenen Wirt und somit sich selbst zerstört.

 

Sowas wie Umwelt- oder Tierschützer sind der nicht zu tatsächlichem Gefühl fähigen menschlichen Masse lediglich lästig auf ihrem Weg zu Job, Bequemlichkeit, Luxus, Kurzweil, Macht, Geld, Heuchelei und Ignoranz; es besteht von deren Seite nicht einmal ansatzweise sowas wie Interesse, Richtlinien oder gar Gesetze zum Wohle der Achtung vor dem Leben zu ändern. Nicht verwunderlich,oder?!

Ihre eigenen Kinder gehen denen am A... vorbei oder glauben Sie einer dieser massenkompatiblen Ignoranten habe schlaflose Nächte wegen der Unwahrscheinlichkeit, daß seine Kinder ihre Enkel noch in einer gesunden und artenreichen Umwelt werden aufwachsen sehen können?!

Wir hinterlassen unseren ach so geliebten Kindern bereits jetzt mehr radioaktiven und chemischen Müll in Gewässern, Böden, Grundwasser, Luft und Kraftwerken, daß man diese angeblich bedingungslose Liebe offenbar mit Bequemlichkeit und Profitgier verwechseln könnte - und niemand will laut aussprechen, was selbst der größten Physikniete längst klar ist: auch, wenn der vor Größenwahn nur so strotzende Mensch nicht müde wird, sich selbst in die sprichwörtliche Tasche zu lügen, ist er definitiv nicht dazu in der Lage, Material herzustellen, welches radioaktive Abfälle trotz aller möglichen Eventualitäten für mehrere Millionen Jahre gegen die Umwelt abzuschirmen vermag - ALSO: es existiert nirgendwo ein ENDLAGER auf dieser Welt.

Viel Spaß beim fortwährenden Neubau der entsprechenden Gebäude und der Erneuerung der Behälter, liebe Kinder und Enkel, und vergeßt nicht: WIR LIEBEN EUCH !