Kein Kahlschlag am Seerhein

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Gast

#1

2015-01-30 13:47

Ich finde es unglaublich, daß die Konstanzer Stadtverwaltung Bäume neuerdings offensichtlich vorsorglich fällen will, um einen erhöhten (oder je nach sichtweise angemessenen) Pflegeaufwand zu umgehen.

Die Begründungen seitens der Stadt finde ich unglaubwürdig und verweise u.a. auf das wörtliche Zitat des OB im Südkurier vom 30.01.15:
Das ist ein relativ überschaubarer Eingriff, von dem in wenigen Jahren nicht mehr viel zu sehen sein wird."
Ich sehe das anders - die etwa 110 riesigen Pappeln haben knapp 70 Jahre gebraucht, um zu der jetzigen Größe heranzuwachsen.
Eine 30 mtr hohe Pappel ist m.E. durch ein 3-Meter-Bäumchen nicht aufgewogen - weder ökologisch noch landschaftsprägend.

Gast

#2

2015-01-30 19:47

... es kann nicht sein, dass pauschal so viele Bäume in der Naherholungszone gefällt werden. Auch sind die Schäden so nah am Rhein nicht übersehbar.
Die Schäden nach den Baumfällungen am Hohenegg in Konstanz lassen grüßen!

Gast

#3

2015-01-31 10:41

Übrigens hat sich der BGH zum Thema Haftung und "Fällen ohne Anlass" klar geäußert (III ZR 225/03), die Begründung der Stadt Konstanz ist somit unzutreffend:
"... Das rechtfertigt aber nicht die Entfernung aller Bäume aus der Nähe von Straßen; denn der Verkehr muss gewisse Gefahren, die nicht durch menschliches Handeln entstehen, sondern auf Gegebenheiten oder Gewalten der Natur beruhen, als unvermeidbar hinnehmen. Eine schuldhafte Verletzung der Verkehrssicherungspflicht liegt in solchen Fällen nur dann vor, wenn Anzeichen verkannt oder übersehen worden sind, die nach der Erfahrung auf eine weitere Gefahr durch den Baum hinweisen"

Gast

#4 Presserklärung BUND

2015-01-31 12:36

Ich unterstütze die Position des BUND (Pressemitteilung auf der Homepage)

 http://www.bund-konstanz.de

Normen Küttner

 

 


Gast

#5

2015-01-31 21:49

Nicht nur in Konstanz, sondern auch in Radolfzell gehen städtische "Naturpfleger" zu schnell mit ihren Sägemaschinen zu Werke. Wenn sie nur Laubsägen und Nagelscheren benutzen dürften, wäre ihr Eifer schnell gebremst.

Gast

#6

2015-02-01 06:04

Im Vorort wurden bereits alle Pappeln entlang des Spielplatzes gefällt, welch ein trauriger Anblick. Für uns kam es sehr überraschend. Ausgerechnet im Grünen werden Bäume Opfer der Kettensäge.

Gast

#7 sehe das neutral...

2015-02-01 13:38

... möchte aber nicht das Geschrei derer hören wenn sie einen Ast auf dem Kopf bekommen. Oder noch viel schlimmer ein Kind erschlagen wird....

So ganz ohne Grund wird die Stadt Konstanz da nich tmachen wollen...

 

 


Gast

#8

2015-02-01 16:43

Ich bin für eine differnzierte Vorgehensweise. Natürlich müssen gelegentlich erkrankte Bäume gefällt werden. Bei den geplanten Synchronfällungen werden in 30-50 Jahren wieder die gleichen Überlegungen angestellt werden, wie heute. Fällt doch jährlich 10-20 Bäume und pflanzt nach. Dann wird daraus eine altersgemischte Population.

Gast

#9

2015-02-02 07:49

Joseph Beuys sagte einmal

       "Bäume sind wichtig, um die menschliche Seele zu retten"


Gast

#10

2015-02-02 08:06

Gemäß  http://umverka.de/hefte/heft205/pappeln.html  haben Hybrid-Pappeln ein natürliches Alter von bis zu ca. 130 Jahren. Die Pappeln am Uferweg nach Gottlieben sind ca. 70 Jahre alt.

Wenn man den Wille hätte, die gesunden Bäume weiter zu erhalten, dann wäre das bestmmt möglich. Aber ist der Wille da?

 


Gast

#11

2015-02-02 08:16

Viva la Pappelation! Wer Angst hat, dass ihm der Himmel oder ein Papppelast auf den Kopf fällt, sollte einen Helm aufsetzen oder woanders spazieren gehen.
Ironicus
Gast

#12

2015-02-02 09:34

Bäume kommen aus dem deutschen Boden. Sie sind Kraftquellen des Volkes! Darum schützet den deutschen Wald und seine heiligen Quellen. Die Kraft der Urmutter und unserer Götter liegt in unserem deutschen Boden! Nein zu Bohrungen und Fällungen. Wir müssen die Kraftquellen unseres deutschen Bodens unangetastet lassen durch fremde Spekulanten, die unsere Urquellen verkaufen und zerstören wollen!


Gast

#13

2015-02-02 09:50

bitte nicht fällen!
Jolny Chagall

#14 Re:

2015-02-02 09:59

#3: -  

 Wenn Sie oder Ihre lieben von einem Baum erschlagen weden war das halt unvermeidbares Pech. Eine klare aber meiner Meinung nach sehr zynische und menschenfeindliche Aussage. 


Gast

#15

2015-02-02 10:01

Es leuchtet mir nicht ein, dass alle Pappeln gefällt werden müssen, wenn vier davon - lt. Südkurier - erkrankt sind. Ich fordere, nur die kranken Bäume zu fällen, und sofort neue nachzupflanzen. Ich erwarte, dass die zuständigen Behörden der Stadt Konstanz der Baumpflege einen höheren Stellenwert einräumen.
Günter Beyer-Köhler

#16 Kein Kahlschlag am Seerhein

2015-02-02 10:49

Leider wiederholt es sich wieder und wieder und immer öfters das sich beim Baumschutz die gemeine Forstwirtschaft durchsetzt/zu Grunde gelegt wird und nicht nachhaltig umweltökologisch mit Einklang der Natur Baumerhaltung/Baumschutz betrieben wird. Der BUND hat ein gutes Konzept/Stellungsnahme vorgelegt http://www.bund-konstanz.de Die Eile mit der die Verwaltung die Kettensägen ansetzt ist empörend und entspricht nicht der Situation.

Günter Beyer-Köhler FGL Fraktionssprecher

Friedrich Haupt

#17 "... den sachlichen Vorrang aber hat die Vernunft." (Augustinus)

2015-02-02 10:50

Liebe Debattierende,

es scheint mir, dass die Hintergründe der Fällaktion in dieser Diskussion nicht genug beachtet werden. Man kann ja über die technischen Hintergründe - und auch über die umwelt-planerischen (NABU und BND sind etwa der Meinung, dass eine alternative Bepflanzung deutlich mehr Wert für die lokale Natur hätte) - unterschiedlicher Meinung sein und konstruktiv-kritisch debattieren.

Aber als Petitions-Aussage einfach die Behauptung aufzustellen, "es gibt keinen Grund, sie jetzt zu fällen!", das ist zu simpel - um nicht zu sagen irreführend vereinfachend.

Eine differenziertere und realtistischere Sicht/Debatte wäre wünschenswert - und langfristig das beste auch für das Thema Umweltschutz.

Gruß,

Friedrich Haupt


Gast

#18

2015-02-02 11:20

Die Holzpalletindustrie muß bedient werden
FJ Stiele-Werdermann

#19 Kommentar # 7 und # 14

2015-02-02 12:10

 

abcdef

Liebe Gäste  # 7 und  # 14,

bitte schauen Sie sich doch bitte die betroffenen Pappeln einmal genau an und bitte ebenso genau die Äußerungen der städtischen Verantwortlichen im Südkurier!

Diese Pappeln sollen nicht etwa gefällt werden, weil sie etwa überwiegend krank wären – nein, sie sind  knapp 70 Jahre alt geworden und werden mit 80 Jahren „erntereif“ – dieses Wort benützen die Holzleute, um den Zeitpunkt zu beschreiben,  an dem die Bäume nicht mehr weiterwachsen, sondern vermehrt Holz abwerfen und sich wieder zurückbilden, d.h. langsam absterben.

Adam Riese rechnet nach und stellt fest, daß also noch ein Zeitfenster von etwa 10 Jahren bis zur „Erntereife“ besteht – über 110 eindrucksvolle Pappeln vorsorglich zu fällen, obwohl nur wenige davon krank sind, ist m.E. ein Verbrechen an einem Naherholungsgebiet.

Die städtischen Schlaumeier verschweigen den Nutzen dieser riesigen Bäume für UNS ALLE, einschließlich Ihnen – oder ignorieren die das etwa zugunsten ihrer Sparbemühungen an falscher Stelle?

Wenn die Jungs ihre Verkehrssicherungspflicht wirklich so ernst nähmen, wie sie vorgeben, dürften sie keinerlei Bäume im Stadtgebiet dulden, da niemals jegliches Restrisiko ausgeschlossen werden kann.

Haben Sie vergessen, daß diese mächtigen  Tägermoos-Pappeln die Stürme der vergangenen Jahre ausgehalten haben?

Haben Sie vergessen, daß diese Bäume unser aller Augen und Herzen erfreuen beim Betrachten und unsere Lungen beim Atmen?

Haben Sie vergessen, daß sie landschaftsprägend sind und über hundertfach mehr Sauerstoff produzieren als die nachgepflanzten kümmerlichen Besen, daß ihre Wurzeln den Untergrund sichern und schützen?

 Haben Sie vergessen, warum der Hohenegg-Hang u.a. abgerutscht ist?  Dort haben die gleichen städtischen Schlaumeier das Abholzen eines ganzen Steilhangs nicht verhindert.

Die Tägermoos-Pappeln haben knapp 70 Jahre gebraucht, um zu ihrer jetzigen Größe heranzuwachsen – bis die nachgepflanzten Winzlinge das Format ihrer Vorgänger einigermaßen erreichen, da werden nach Adam Riese wohl 50 Jahre oder mehr vergehen.

 

FJ Stiele-Werdermann

 

 


Gast

#20

2015-02-02 13:09




Seit vielen Jahren bin ich regelmässig und gerne
Gast im schönen Gottlieben. Mir gefallen vor allem die herrlichen Pappeln am Rheinweg, auf dem ich gerne spazieren laufe.
Es stimmt mich sehr traurig zu hören, dass eine große Anzahl von Pappeln gefällt werden sollen.
Diese Aktion sollte noch einmal gründlich untersucht und überlegt werden.

Gast

#21

2015-02-02 13:42

Es fällt mir auch auf, dass überall die alten schönen Bäume weichen müssen. Ob im Kindergarten, an der Mainaustrasse oben wie unten, überall fallen die Bäume, als ob man sie schnell ersetzen könnte!

Gast

#22 Re: sehe das neutral...

2015-02-02 14:08

#7: - sehe das neutral... 

 Ganz recht, so ohne Grund macht dies die Stadt Konstanz sicher nicht.

Dies hat aber wenig mit der Gefährdung der Verkehrssicherheit zu tun. Wenn Bäume so krank sind, dass keine baumpflegerischen Maßnahmen mehr greifen und sie eine Gefährdung der sog. Verkehrssicherheit darstellen, müssen sie gefällt werden. Die Frage, wieviele der 116  Bäume krank, wieviele gesund sind, wurde leider vom Amt für Umwelt nicht beantwortet. Warum nicht?   Sind gesunde Bäume eine Gefährdung der Verkehrssicherung ?  Dann müsste in Konstanz jeder Baum abgeholzt werden, die Fläche des Lorettowaldes könnte man dann prima für den Bau weiterer Eigentumswohnungen oder Erweiterungen der Universität nutzen.

Zur Vorsorge der SV in Bezug auf die Bürger: sorgt die Stadtverwaltung dafür, dass  der Verkehr reduziert wird, vor allen Dingen in der Innenstadt? Im Gegenteil! Erwiesenermaßen jedoch sind die Schadstoffe durch Abgase, Feinstaub, CO² - Ausstöße etc. nicht nur gesundheits- sondern auch umweltschädlich. Und kümmert´s irgendwen der Verantwortlichen vom Amt für Stadtplanung und Umwelt? Mir ist nichts bekannt!


Gast

#23 Re: "... den sachlichen Vorrang aber hat die Vernunft." (Augustinus)

2015-02-02 15:08

#17: Friedrich Haupt - "... den sachlichen Vorrang aber hat die Vernunft." (Augustinus) 

 Stimmt! Sagen wollten wir damit, es gibt keinen Grund, der die sofortige Fällung aller Bäume ohne vorherige Einzelprüfung ihres wirklichen Zustandes gegenüber dem hohen Verlust rechtfertigt.

und so stimmt es für uns.


Gast

#24

2015-02-02 15:10

Es darf nicht sein ein Stück dieser Natur zu opfern für angeblich mehr Sicherheit .Es bedarf eher mehr Pflege dieser Bäume ,dann ist die Sicherheit gegeben.Franz Szanyi

Gast

#25

2015-02-02 17:04

Unfassbar, wie Bürokratie sich über Einklang mit und Liebe zur Natur erheben kann. Einerseits werden Tourismusgebiete wie der Bodensee als solche teuer beworben, andererseits werden wunderschöne alte Alleen und Bäume, die ihnen gerade ihr typisches Gepräge geben, einfach entfernt.