Kein Kahlschlag am Seerhein

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Gast

#101 Re: Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht!

2015-02-06 06:16

#90: - Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht! 

Nein, die Bäume sind meiner laienhaften Einschätzung nach nicht krank. Sie werden einfach "geernetet, so wie das Korn auf dem Feld im Sommer - mit einem riesigen Unterschied im zeitlichen Verlauf von Anpflanzung (Saat), Wachstumsphase und Ernte (einige Wochen / 70 Jahre). Es ist übrigens allgemein Erntezeit in unseren Wäldern, es fallen in Deutschland gerade viele Bäume. Nur Baumfällungen im Umfeld von bewohnten Flächen machen diese ganz "normale" forstwirtschaftliche Praxis für uns Laien sichtbar. Und es ist bestimmt so, dass einige Individuen seltener Tierarten dabei das Leben verlieren werden. Bei der Ernte von Getreidefeldern übrigens auch - in einem viel größeren Maßstab. Mal ganz davon abgesehen, was für den immer weiter verbreiteten Maisanbau im Vorfeld an Chemie ins Feld geführt wird. Zum Thema Wald möchte ich ein Buch empfehlen: "Der Wald - ein Nachruf" - sicher sehr interessant für jeden, der sich über die Fällung der Pappeln informiert hat - danach hat man das Gefühl, dass es in unserem Land ganz andere Probleme gibt, für die es sich nachhaltig zu engagieren lohnt!

Was ich mit meinen Titel "Ich verstehe diese Aufregung nicht" sagen wollte ist, dass wir Stadtbewohner immer mehr Bezug zu "normalen" Abläufen in Kulturlandschaften verlieren und dann mit unserem Kummer über die Fällung einiger, weniger Bäume die Gerichte beschäftigen (für die Forstwirtschaft und industrielle Maßstäbe sind das am Rhein nicht viele Bäume). Und auch vor Gericht erfährt der Mensch meiner persönlichen (jedoch beschränkten) Erfahrung nach in der Regel nicht das "Recht" was er sich erhofft, sondern wird mit der für Laien unübersichtlichen Gesetztelage, den Verwaltungsvorschriften und vorgägngien Urteilen anderer Gerichte konfrontiert. 

Ich frage mich, warum niemand schon vorher so heftig reagiert hat, die Fällung wurden doch nicht erst am Montag verkündet. Ich denke die Fällungen werden durchgeführt und ich hoffe für die Tiere dort, dass es möglichst viele unbeschadet überstehen. Es bleiben bestimmt noch genügend Pappeln in der Nähe übrig, damit die entsprechenden Falter überleben können.

Ich bleibe dabei, regt Euch nicht so über diesen einen Fall auf, beschäftigt Euch nachhaltig und langfristig mit diesen Themen. Vielleicht gibt es wieder mehr differenziertes Bewusstsein für diese Vorgänge, denn um soetwas zu beeinflussen hilft ein kurzes, emotionales Aufregen nicht.


Gast

#102

2015-02-06 08:42

Nicht nur am Seerhein wird Raubbau an Bäumen betrieben, sondern auch in anderen Stadtgebieten von Konstanz,wie z.B. derzeit im Lorettowald! Wer dieses Vorgehen als sinnvoll befürwortet, lügt sich selbst und anderen was in die Tasche.

Gast

#103

2015-02-06 09:55

als Ex-Grüner Gemeinderat, bin ich mehr als nur empört!
Ralf Riedel

Gast

#104

2015-02-06 10:57

Das solche Vorgehensweise in der Schweiz möglich ist, hätte ich nicht vermutet.

Gast

#105

2015-02-06 10:59

Grausam und das in der Schweiz!


Gast

#106

2015-02-06 11:59

Bitte um INFOs per Mail wie es weiter geht.

Gast

#107

2015-02-06 13:27

Ich möchte weitere 50 Jahre zwischen diesen wunderbaren Bäumen meditierend wandeln und dem Wind in den bewegenden Blättern zuhören dürfen.
BItte laßt sie stehen.Agnes Blum

Gast

#108

2015-02-06 14:28

Es geht hier nicht nur ums Lustwandeln und die kulturelle Bedeutung dieser Pappelallee! Wobei jede Stimme zählt! Danke, danke, danke!!! Es geht hier um eine einzigartige ökologische Nische, umgeben von Naturschutzgebieten, um deren Erhalt gekämpft werden sollte. Während ein paar 100 m weiter im Gottlieber Ried und gegenüber im Wollmatinger Ried, jegliche Mitnahme von Pflanzen, unter Androhung eines Bußgelds verboten ist, wird am Rheinweg im Tägermoos Kahlschlag betrieben! Wer bestraft die Verantwortlichen für diesen massiven Eingriff in die Natur???

 

Nachtrag

Hier vermisse ich die Einmischung der Ornihologen am See, z.B der Mitglieder von Ornitho.de und Ornihto.ch! Reicht Euch das Ermatinger Becken und die Hegne Bucht für die Beobachtung der heimischen Vogelwelt?

Warum wird diese einmalige ökologische Nische, am schweizerischen Seerheinufer gelegen, ignoriert?


Gast

#109

2015-02-06 17:14

In einer so auf Sicherheit bedachten Gesellschaft wie der unseren,darf wohl auch die Natur nicht mehr sein. Wir sollten alle überdenken, wie wir durch unser eigenes Verhalten, unsere übersteigerten Ansprüchen diesen Wahn mitbefördern!

Gast

#110

2015-02-06 17:29

Was ist da bloß los? In einer Zeit, wo der WWF dringend warnt, Bäume einfach zu fällen - die genau diese Zeit brauchen, wieder in dieser Größe nachzuwachsen - wo genau auf diese Art und Weise Tierarten ausgerottet werden. Wo Kohlenstoffdioxid-Ausstoß ein Thema ist - Bäume "fressen" CO2 und geben Sauerstoff ab.
Was geht in den Köpfen der Menschen vor, die dazu Ja sagen und das anordnen. Um was geht es denn? Um die Erde bewohnbar zu erhalten für unsere Nachkommen. Um sonst gar nichts.

Ehemaliger Konstanzer

#111 Unverantwortlich

2015-02-06 19:19

Wie oft bin ich als Student unter diesen wunderbaren Bäumen spaziert oder habe darunter am Seerhein gelegen, um auszuspannen. Die wegen eventuell in der Zukunft abzuwerfender Äste zu fällen, ist unverantwortlich und umweltpolitischer Frevel.

Hoffentlich sägt sich der Unternehmensberater Burchard damit den Ast ab, auf dem er seit 2012 sitzt.


Gast

#112

2015-02-07 07:50

Lieber Franz Josef,
gut, dass Du/Ihr aufgepaßt habt. Hoffentlich bringt unsere Unterschriftenaktion noch etwas.
Herzliche Grüße
Yvonne

Gast

#113 Sachverständigenposition BUND

2015-02-07 08:39

Ich unterstütze ebenfalls die differenzierte, langfristig orientierte Sachverständigenposition des BUND (Pressemitteilung auf der Homepage)

 

 

 


Gast

#114

2015-02-07 10:08

Ich bin zutiefst berührt und erschüttert über den barbarischen und äußerst brutalen Akt der Tötung diesr bildschönen und mächtigen Bäume. Ich bin er-
schüttert, mit welcher Aroganz das Fällen gegen den Widerstand der Bevölkerung vollzogen bzw. durchgeboxt wird. Es signalisiert, dass den Verantwortlichen die Bürger vollkommen egal sind.
In Windeseile wird der Kahlschlag durchgeführt?
Der genannte Grund kann nicht der Grund sein. Kranke Bäume? unbegründet. Kein einziger Baum hat auch nur eine Macke.
Warum muss die Allee fallen, wo in Deutschland alles getan wird, Baumalleen zu schützen. Der Eingriff ist dermaßen brutal und kaltschnäuzig
und entbehrt jeglicher Vernunft.
Zuerst sollte geprüft werden, welcher Baum ist gefährtet, anstatt gleich radikal alle Bäume umzu-
legen. Leider haben die verantwortlichen Menschen noch immer nicht begriffen haben, dass jeder Baum eine Kostbarkeit und daher äußerst schützenswert ist.
Zum anderen stehen Sie in einem Naturschutzgebiet und sollten den höchsten Schutz haben. Wie kann so etwas unsinniges geschehen? Zudem wurde der
Gemeinderat übergangen, der dazu angehört und gefragt werden muss. Was für Verwaltungsgesetze haben wir in diesem Land, wo einfach jeder eigenmächtig machen kann, was er möchte. Das geht einfach nicht.
Ich protestiere auf das Schärfste gegen den äußerst übereilten brutalen Eingriff.
Sie nehmen den Bürgern das liebste, an dem sie
hängen und es läßt die Verantwortlichen unberührt.

Zum anderen wertet man die Bäume dermaßen ab, was
haltlos ist. Es sind Hypriden, aber das sind andere Bäume auch. Es sind kanadische Pappeln, die äußerst rubust und allesamt GESUND sind.

Ich verurteile diesen übereiligen Eingriff zu tiefst.

Dieser Eingriff wird niemals vergeben werden.

Jeder Baum muss gerettet werden, wir lieben jeden einzelnen Baum und sie brauchen unsere Hilfe und Unterstützung.

Gast

#115 Re: Re: Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht!

2015-02-07 10:13

#101: - Re: Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht! 

 Sie verstehen diese Aufregung nicht, dann tun Sie mir echt nur leid.


Gast

#116 Re:

2015-02-07 10:44

#100: -  

 Eine Begutachtung der Habitatbäume wurde vorgenommen und 5 Habitatbäume konnten so gerettet werden. Leider nur 5! Aber die Stellungnahme der Verbände wurde wenigstens diesbezüglich umgesetzt.


Gast

#117 Re: Sachverständigenposition BUND

2015-02-07 10:47

#113: - Sachverständigenposition BUND 

Nur der Korrektheit halber: Die Stellungnahme ist eine gemeinsame Stellungnahme der Naturschutzverbände BUND und NABU.


Gast

#118 Wo waren die Vertreter der Umweltschutzverbände?

2015-02-07 11:17

Bei der Demo am Freitag war kein Vertreter des BUND oder NABU anwesend!

Wahrscheinlich waren sie in der warmen Stube mit Herrn Wichmann(verantwortlich für die Fällung) zusammen ein Viertele schlotzen.


Gast

#119 Re: Wo waren die Vertreter der Umweltschutzverbände?

2015-02-07 14:05

#118: - Wo waren die Vertreter der Umweltschutzverbände? 

Die Position der Verbände ist völlig konträr zu den jetzigen Fällungen und den Plänen der Stadtverwaltung. Sie ist allerdings auch nicht übereinstimmend mit der Position der Demonstraten.


Gast

#120

2015-02-07 14:24

ich glaube auch bei der demo gab es unterschiedliche gründe der teilnahme. einige sind traurig und verärgert, dass ihnen vor der tür ein gern besuchtes, hübsches fleckchen genommen wird, andere, wie auch hier, brüllen nur "rettet jeden einzelnen baum! ohne bäume kein leben!..." natürlich können wir ohne bäume nicht leben, aber es werden immer mehr gepflanzt (insbesondere für unsere nachkommen) als gefällt und wir alle nutzen holz in unserem leben, für alles mögliche, weil es uns gefällt, nützlich ist und wir uns gern mit natürlichen materialien umgeben. aber darauf gehen die verbohrten gegner dieser aktion überhaupt nicht ein. "ohne bäume kein leben" steht auf dem gelben plakat des öko-menschen, der ganz vorn dabei ist und wie vermutet wird dieses schild von zwei holzlatten getragen. ist er durch die gegend gelaufen, hat sich einen toten baum ausgesucht und hat sie daraus hergestellt? ich denke nicht. er wird nicht einen gedanken daran verschwendet haben, was er da in den händen trägt. aber wie gesagt, hauptsache man kann "dagegen!" rufen, weil man sich auf den schlips getreten fühlt. 

ilex Dr. Henning Hülsmeier, Schweiz und Konstanz

#121 Neuer gesetzlicher Rahmen für Naturdenkmäler in der Schweiz

2015-02-07 14:36

Nach meinen Recherchen befindet sich unsere Pappelallee im Tägermoos in einem Gebiet mit Vorrang Landschaft (Nr.113) im grösseren Gebiet Nr 1411 des schweizerischen Bundesinventars der Landschafts- und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung BLN. Dieses Inventar wird gerade bearbeitet und entwickelt sich nach Abschluss der Anhörungen Sommer 2014 so, dass bessere Klärungsmöglichkeiten bei Nutzungskonflikten geschaffen werden.

Ich vermute, dass dieses verschärfte Inventar mit ein Grund ist ,warum die Stadt Konstanz in dieser rasenden Eile versucht, diesen Diskussionen auslösenden und Kosten verursachenden Uferstreifen so flach zu machen, dass ihn niemand mehr bemerkt.

ich möchte auch die Betroffenen und Sympathisierenden in der Schweiz bitten, diese Ecke weiter zu untersuchen und über Kantonsräte und Gemeinderäte zu helfen, dass wir weiteres Unheil und Umhauen verhindern können.

Dieser Kommentar wurde vom Autor der Petition entfernt (Details zeigen)

2015-02-07 14:39



Gast

#123 Re: Re: Re: Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht!

2015-02-07 14:39

#115: - Re: Re: Re: Ich verstehe diese Aufregung nicht! 

 Mag sein, dass Sie Hntergründe dieser Hauruck-Hack-Aktion nicht kennen, dies jetzt aufzurollen, führt zu weit. Klar ist nur eines. diese Bäume sind mitnichten "erntereif"(10 - 20 Jährchen gibt man ihnen noch) und selbst wenn, lt. BGH ist alleine das Alter eines Baumes kein ausreichender Grund, diesen zu fällen, aber natürlich ist mehr (kostenaufwendige)Baumpflege notwendig. Und dies sind immerhin 116 Pappeln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?  Zu behaupten, dass jeder dieser  116 Bäume "unheibar" krank ist, hat sich bisher nicht einmal Herr Wichmann getraut, es fehlt allerdings der Blick in die Gutachten. So entsteht der Eindruck: Diese Fällung ist offensichtlich eine aus, wie heißt es so schön, "wirtschaftlichen Erwägungen". Das Ziel dieser Initiative sowie von inzwischen immer mehr Fraktionen und Naturschutzverbänden ist es,  einen Stopp der Fällarbeiten zu erreichen, um diesen nicht alltäglichen Fall demokratisch und transparent für die Öffentlichkeit vor dem Gemeinderat  neu zu verhandeln, um nach Alternativen und Kompromisssen zu diesem Kahlschlag zu suchen. 

Nach wie vor beruft sich OB Burchhardt darauf, dies sei eine Verwaltungsaufgabe und daher vor dem Gemeinderat  nicht verhandelbar. Damit mag er sich rechtlich auf dem sicheren Weg befinden, zeigt aber deutlich, dass seine Versprechungen während des Wahlkampfes "Transparenz, Bürgernähe und Nachhaltigkeit" kein "hehren" sondern leere waren. Falls daran tatsächlich jemand geglaubt haben sollte. 

Aktuell finden am Tägermoos Aufräumarbeiten statt, vielleicht sollten Sie sich selbst ein Bild machen?

AB


Gast

#124 Re: Re: Wo waren die Vertreter der Umweltschutzverbände?

2015-02-07 14:45

#119: - Re: Wo waren die Vertreter der Umweltschutzverbände? 

 Stimmt genau, denn sowohl BUND als auch NaBu waren sich über das Vorgehen der SV in Bezug auf die künftigen Kahlschläge bewusst, das Umweltamt beruft sich ja u.a. auf die Unterstützung dieser Verbände. Wenn sie einen sanfteren Weg bevorzugen, hätten sie diese Entscheidung niemals mittragen dürfen.


Gast

#125 Re:

2015-02-07 14:52

#104: -  

 Die Schweizer mögen aus welchen Gründen auch immer unterstützen, die Verantwortung für diese Hauruck-Fällaktion liegt alleine bei der SV Konstanz.